Welche Maßnahmen gibt es?

Medikamentenwirkstoffe gehören zu den Spurenstoffen. Ziel des Bundesumweltministeriums ist es, die Einträge von Spurenstoffen in Flüssen und Seen zu reduzieren. Zu diesem Zweck führt das BMUV seit Juni 2016 einen Stakeholder-Dialog im Rahmen der Spurenstoffstrategie des Bundes durch. Beteiligt sind beispielsweise Verbände der pharmazeutischen Industrie, die auf lange Sicht Einfluss auf die Entwicklung umweltverträglicher Medikamente sowie auf umweltfreundlichere Herstellungsprozesse und Informationen für Verbraucherinnen und Verbraucher haben. Zudem sind Verbände der Wasserwirtschaft und die Bundesländer beteiligt, die Einfluss auf die Nachrüstung von Kläranlagen nehmen können. Grundsätzlich liegt die Bewirtschaftung der Gewässer in der Verantwortung der Bundesländer. Das Bundesumweltministerium setzt dafür den rechtlichen Rahmen.

Im Stakeholder-Dialog wurden Kriterien entwickelt, die den einzelnen Spurenstoffen ihre Bedeutung in der Umwelt zumessen. Dies bildet eine wichtige Grundlage für weitere spezifische Maßnahmen, um Spuren- und damit Medikamentenwirkstoffe in der Umwelt weiter zu reduzieren. Nach mehreren Dialogrunden und einer Testphase wurde auf Grundlage der bisher vereinbarten Ansätze und Maßnahmen am Umweltbundesamt das Spurenstoffzentrum des Bundes gegründet. Das Spurenstoffzentrum führt den Dialog mit allen Beteiligten fort und intensiviert die Arbeiten zur Umsetzung stoffspezifischer Maßnahmen. Neben der Spurenstoffstrategie setzt sich das BMUV zudem durch zukünftige Novellierungen des (Ab-)Wasserrechts und durch die Förderung von Forschungsprojekten im Rahmen der Ressortforschung für Maßnahmen für weniger Rückstände von Medikamenten in Gewässern ein.

Nicht zuletzt setzt sich das Bundesumweltministerium auch auf EU-Ebene in verschiedenen Arbeitsgruppen und Prozessen dafür ein, dass die Umwelt weniger durch Rückstände von Medikamenten belastet wird. Im Rahmen des europäischen Green Deals setzt die EU in den kommenden Jahren unter anderem ihre Strategie zum Umgang mit Medikamenten in der Umwelt um.