Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller haben die führende Rolle Deutschlands beim internationalen Klimaschutz und der Bewältigung der Folgen des Klimawandels betont. Die westlichen Industrieländer und allen voran Deutschland mit seinem technischen Know-how und Wissen in Umwelt- und Energietechnik hätten herausragende Lösungen für die globalen Klimaherausforderungen zu bieten, sagten die beiden Minister im Rahmen der Veranstaltung "Klimawandel und Entwicklung – Chancen nutzen weltweit".
Deutschland wolle Vorreiter bleiben. Die Bundesregierung werde deshalb den Beitrag zur Finanzierung des internationalen Klimaschutzes auf 1,8 Milliarden Euro aufstocken, erklärten Hendricks und Müller auf der Veranstaltung. 90 Prozent dieser Mittel kommen aus dem Etat des BMZ und werden weltweit in Projekte investiert, die einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels leisten. Die Hilfe reicht beispielsweise von Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, der Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, dem Ausbau von Wassereinzugsgebieten, der Absicherung besonders anfälliger Infrastrukturbereiche wie Küstenschutz oder Stadtentwicklung bis hin zum Waldbrandschutz.
Bundesumweltministerin Hendricks: "Wir brauchen dringend Fortschritte bei der internationalen Klimapolitik. Aber wir wollen uns auch dort engagieren, wo Länder die Herausforderungen des Klimawandels nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Deutschland kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Wir müssen globale Perspektiven für eine Wirtschaftsweise entwickeln, die Wohlstand sichert und gleichzeitig die ökologischen Grenzen unseres Planeten respektiert. Umweltschutz ist Teil der Lösung, wenn es darum geht, Armut zu bekämpfen und kommenden Generationen die Chance auf ein besseres Leben in einer intakten Umwelt zu geben."
Bundesentwicklungsminister Müller: "Wir müssen uns noch stärker für den Klimaschutz einsetzen, denn sonst hinterlassen wir nachfolgenden Generationen eine schwere Last. Wir haben die technologischen Lösungen und werden diese auch in die Zusammenarbeit mit unseren Partnerländern einbringen. Aber wir müssen auch lernen, umzudenken und Wohlstand neu zu definieren - gerade auch in Deutschland. Welchen Beitrag können wir selbst in unserem Alltag zum Schutz des Klimas und der Umwelt leisten? Diese Frage stellt sich zum Beispiel bei der täglichen Fahrt zur Arbeit oder beim Einkauf. Es ist die eine, lebenswerte Welt, für die wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und darum geht es in der aktuellen Diskussion über eine Zukunftscharta."
Die Veranstaltung "Klimawandel und Entwicklung – Chancen nutzen weltweit" bildet den Auftakt zur Diskussion um die ökologische Dimension von Nachhaltigkeit im Rahmen der Zukunftscharta "EINEWELT – unsere Verantwortung" und wird morgen mit einer Fachveranstaltung in der Biosphäre Potsdam weitergeführt. Weitere Themenforen zur Zukunftscharta finden zeitgleich in Nürnberg und Hannover statt.
Hintergrund:
Auf Initiative von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller entsteht bis November eine Zukunftscharta unter der Überschrift "EINEWELT – unsere Verantwortung". Der Minister diskutiert mit einer breiten Öffentlichkeit allgemein verbindliche Entwicklungsziele. Es finden zahlreiche Veranstaltungen im Bund, in den Ländern und in den Kommunen statt. Der Weg zur Zukunftscharta hat im April im BMZ begonnen und endet mit der gemeinsamen Vorstellung der Zukunftscharta durch Bundeskanzlerin Merkel und Bundesminister Müller am 24. November in Berlin mit über 3.000 Gästen. Neben einer Vielzahl an deutschlandweit stattfindenden Themenforen und Diskussionsrunden, haben unter www.zukunftscharta.de alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich online einzubringen. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, Wissenschaftlern, Kirchen und der Wirtschaft wird die Zukunftscharta entwickelt und bietet damit für alle in Deutschland die Handlungsgrundlage für das Entwicklungsjahr 2015. Deutschland will mit der Zukunftscharta einen besonderen Beitrag zur Weiterentwicklung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen leisten, dem sogenannten Post-2015 Prozess.