Winterquartiere von Fledermäusen sichern: BMU fördert Projekt mit 527.000 Euro

23.05.2003
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 084/03
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute den Startschuss für die Herrichtung von Winterquartieren für Fledermäuse gegeben. An ausgewählten Standorten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sollen solche Quartiere modellhaft gesichert werden. Dazu gehört auch der alte Dönitzbunker "Koralle" bei Wandlitz. Für das Projekt insgesamt stellt das Bundesumweltministerium rund 527.000 Euro zur Verfügung. Trittin: "Mit diesem Projekt leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Erhalt dieser hochgradig gefährdeten Tiere. Deutschland erfüllt damit auch seine Verpflichtungen aus dem europäischen Abkommen zum Schutz der Fledermäuse (EUROBATS) sowie der FFH-Richtlinie."

Das auf drei Jahre angelegte Projekt zur "Optimierung von Fledermaus-Winterquartieren in Ostdeutschland" wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet und von der Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) koordiniert. Euronatur und die Länder Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern stellen zusammen weitere 324.000 Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die Quartiere vor Störungen zu sichern und zusätzliche "Versteckmöglichkeiten" (spezielle Fledermausbretter) zu schaffen. Ebenso sollen Bausicherungsmaßnahmen (z.B.Stützen) durchgeführt sowie das Mikroklima (z.B. durch Erhöhung der Luftfeuchte) verbessert werden. Durch ein Beobachtungsprogramm (Monitoring) werden die getroffenen Maßnahmenkontrolliert, um übertragbare Empfehlungen für einen kostengünstigen und wirksamen Fledermausschutz zu gewinnen. Der Mangel an Winterquartieren trägt zur Gefährdung der Fledermauspopulationen bei.

Ziel des europäischen Abkommens EUROBATS ist es, die Fledermäuse in ihrem gesamten Lebensraum und bei ihren Flügen auf ihrer ganzen Route zu schützen, auch über Grenzenhinweg. Die Erkundung und Sicherung von unterirdischen Lebensstätten gehört zu den wichtigen Aufgaben im Fledermausschutz. Das Bundesumweltministerium hat darum dem EUROBATS-Sekretariat eine mit den Bundesländern abgestimmte Liste der 100 wichtigsten unterirdischen Lebensstätten übermittelt. Dies ist ein weiterer Beitrag zum grenzüberschreitenden Fledermausschutz.

23.05.2003 | Pressemitteilung 084/03 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM1925
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