Klimaschutz-Modellprojekt erprobt die Nutzung mobiler Wärmecontainer zur Versorgung kommunaler Liegenschaften
Wie kann überschüssige Wärmeenergie aus der Stromerzeugung durch abgelegene Biogasanlagen betriebswirtschaftlich sinnvoll genutzt werden? Wie kann damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden? Das Bundesumweltministerium bewilligte nun dem Landkreis Landsberg am Lech ein Modellprojekt, bei dem ein mobiles Wärmeversorgungsystem aus überschüssiger Wärme aufgebaut wird. Die Wärme der unvernetzten Biogasanlagen wird mit Hilfe von Containern in der Umgebung flexibel verteilt. Das Projekt wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit 1,3 Millionen Euro finanziert.
In der Umgebung von Landsberg und Dießen gibt es mehrere Biogasanlagen, in denen ungenutzte Wärme anfällt. Die Entfernung der Anlagen zu potenziellen Nutzern ist jedoch so groß, dass der Bau eines Wärmenetzes nicht wirtschaftlich wäre. Als Lösung werden nun mobile, mit Natriumacetat gefüllte Container eingesetzt, die als Speichermedium die Wärme der Biogasanlagen aufnehmen und halten. Mit der mobilen Wärme sollen künftig unter anderem das Seniorenwohnheim Theresienbad und das Ammersee-Gymnasium versorgt werden. Durch die Einsparung von Heizöl und Erdgas in den kommunalen Liegenschaften des Landkreises können trotz zu erbringender Transportleistung pro Jahr über 600 Tonnen CO2 eingespart werden.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Um den Klimaschutz in allen Regionen voranzubringen, müssen wir mitunter auch ungewöhnliche und kreative Wege gehen, um vorhandene Wärme so effizient wie möglich zu nutzen. Das Prinzip der mobilen Wärme, das im Landkreis Landsberg am Lech umgesetzt werden soll, kann eventuell auch als Modell auf andere ländliche Regionen übertragen werden."
Mit dem Förderaufruf "Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte" können im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) auch weiterhin kommunale Klimaschutzprojekte mit modellhaftem, investivem Charakter gefördert werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Nationalen Klimaschutzinitiative