Neue Broschüre vorgestellt
Das Bundesumweltministerium informiert Verbraucherinnen und Verbraucher über die bevorstehende Reform des europäischen Chemikalienrechts. Die Broschüre wird ab Montag (26. Juli) als Beilage zur aktuellen Ausgabe des Öko-Test-Magazins vertrieben. "Ob im Shampoo, im Beißring oder in der Regenkleidung, die Erzeugnisse der chemischen Industrie begleiten uns ein Leben lang. Viele dieser Stoffe sind niemals auf ihre gesundheitlichen Wirkungen untersucht worden. Das neue europäische Chemikalienrecht wird dies ändern und Verbraucherinnen und Verbraucher besser schützen", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Einer systematischen Prüfung auf gefährliche, etwa hautreizende, allergieauslösende oder krebserregende, Eigenschaften unterliegen bislang nur die sogenannten "Neustoffe". Das sind rund 4.000 Stoffe, die seit 1981 in Europa erstmals auf den Mark gekommen sind. Für die mehr als 100.000 sogenannten "Altstoffe" gibt es derartige systematischen Prüfungen bislang nicht. Viele dieser Stoffe wurden niemals auf ihre Gefährlichkeit untersucht. "In der Vergangenheit haben wir oft nur durch Zufall oder durch Unfälle von den Gefahren erfahren. Das muss anders werden. Alle Stoffe, die im Verkehr sind, müssen in ihren wesentlichen Eigenschaften bekannt sein", sagte Trittin.
Das neue europäische Chemikalienrecht soll dafür sorgen, dass innerhalb von elf Jahren die wichtigsten 30.000 der 100.000 Altstoffe durchleuchtet werden. Die Verwendung besonders gefährlicher Chemikalien kann von einem Zulassungsverfahren abhängig gemacht werden. Die sogenannte "REACH-Verordnung" (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals - Anmeldung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien) wird das europäische System der Chemikaliensicherheit auf ein neues Fundament stellen und den Umwelt- und Verbraucherschutz verbessern. Aber auch die Chemieindustrie wird von REACH profitieren: "REACH eröffnet der chemischen Industrie die Chance, gefährliche Altstoffe zu erkennen und durch moderne, neue Chemikalien zu ersetzen. Das verschafft der europäischen Chemieindustrie international einen Wettbewerbsvorteil und sichert zugleich die Arbeitsplätze in der Branche", so der Bundesumweltminister.