Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:
Die "Umsetzung nachhaltiger Entwicklung im Zeitalter der Globalisierung" ist das Motto des diesjährigen Umweltministertreffens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom 02. - 03 April 1998 in Paris. Den Sitzungsvorsitz führt der neuseeländische Umweltminister Simon Upton. Die deutsche Delegation wird vom Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Erhard Jauck, geleitet.
Staatssekretär Erhard Jauck: "Ich begrüße es sehr, daß die OECD als weltumspannendes Forum von Industriestaaten sich mit Fragen der Globalisierung und deren Auswirkung auf den Schutz der Umwelt befaßt. Gerade die OECD ist in der Lage, Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik zu integrieren und international wichtige Beiträge zur Verwirklichung des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten."
Auf der Tagesordnung des Umweltministertreffens steht die Verabschiedung eines politischen Beschlusses ("Shared Goals for Action"), der die gemeinsamen umweltpolitischen Ziele der 29 OECD-Staaten wiedergibt. Die Organisation wird aufgefordert, ein umweltpolitisches Programm zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklung für das nächste Jahrzehnt zu entwerfen sowie die Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt zu untersuchen. Ferner soll auf dem Umweltministertreffen ein Vorschlag für eine OECD-Ratsempfehlung über den Zugang zu Umweltinformationen verabschiedet werden. Die Empfehlung wird die Regelungen über den Umweltinformationszugang auf EU-Ebenen und im Rahmen der Wirtschaftskommission für Europa ergänzen.
Staatssekretär Erhard Jauck: "Die rasche Verbreitung moderner Technologien und der mit der Globalisierung einhergehende Strukturwandel kommen zwar der Umwelt zugute, aber die globalisierte Wirtschaft und der wachsende Warenverkehr haben beispielsweise auch einen drastischen Anstieg des Transportaufkommens zur Folge, der eine Ursache von Klimaänderungen, Waldschäden und Flächenverbrauch ist. Zugleich führt die wachsende Verflechtung der Weltwirtschaft zu einem verschärften Wettbewerb zwischen Wirtschaftsstandorten. Die nationalen Spielräume für die Politikgestaltung werden immer enger. Notwendig ist daher im internationalen Bereich eine Politik, die einen globalen ökologischen Rahmen schafft und die den Schutz der Umwelt auch im internationalen Wettbewerb sicherstellt. Hierzu gehören mittel- und langfristig konkrete, international verbindliche Standards für Anlagen und Produkte. Die OECD hat hier schon wichtige Vorarbeiten geleistet. In Paris wird Deutschland sich dafür einsetzen, daß die OECD ein Arbeitsprogramm zur Entwicklung internationaler Umweltmindeststandards angeht."