Umweltbewusstsein 2016: Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark aufs Auto angewiesen sein

12.04.2017
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 121/17
Thema: Umweltinformation
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Eine große Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein. Das ist eines der Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie, einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes.

Eine große Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein. Das ist eines der Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie, einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes. 91 Prozent der Befragten sagen demnach, dass das Leben besser werde, wenn der oder die Einzelne nicht mehr auf ein Auto angewiesen ist. 79 Prozent wünschen sich eine Stadtentwicklung, die die Alternativen zum Auto stärkt, für ihre eigene Stadt oder Gemeinde.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Die Menschen sind bereit, auf das Auto zu verzichten, aber sie brauchen gute Alternativen. Weniger Autos, ein leistungsfähiger und günstiger öffentlicher Nahverkehr, gute und sichere Fahrradwege – all das wünschen sich viele Menschen, weil es ihre Lebensqualität verbessert und die Umwelt schützt. Das ist eine starke und wichtige Botschaft sowohl für die Umweltpolitik als auch für die Stadtentwicklungspolitik. Sie wird uns Rückenwind geben in unserem Einsatz für die Stadt der kurzen Wege, für neue Radwege und nachhaltige Mobilität."

In der Umweltbewusstsein 2016 wurden unter anderem drei Fragen gestellt:  Welche Umweltrisiken nehmen wir als Bedrohung wahr? Die Mehrheit mit 74 Prozent empfinden Plastikmüll im Ozean als sehr bedrohlich, weniger wichtig (50 Prozent) sind Schadstoffe in Lebensmitteln. Welche Herausforderungen müssen wir bewältigen? Die Mehrheit mit 69 Prozent erachten die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien als sehr wichtig, weniger wichtig (54 Prozent) die Lebensqualität in Stadt und Land. Wie viel kann die Idee, Städte und Gemeinden so zu gestalten, dass man kaum noch auf ein Auto angewiesen ist, für Sie persönlich zum guten Leben beitragen? Dazu sagen 56 Prozent viel, 35 Prozent etwas. Ist eine solche Umgestaltung auch wünschenswert für ihre Stadt oder Gemeinde? Dazu sagen 41 Prozent ja, 38 Prozent eher ja. . Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

In der Umweltbewusstsein 2016 wurden unter anderem drei Fragen gestellt:

Welche Umweltrisiken nehmen wir als Bedrohung wahr? Die Mehrheit mit 74 Prozent empfinden Plastikmüll im Ozean als sehr bedrohlich, weniger wichtig (50 Prozent) sind Schadstoffe in Lebensmitteln.

Welche Herausforderungen müssen wir bewältigen? Die Mehrheit mit 69 Prozent erachten die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien als sehr wichtig, weniger wichtig (54 Prozent) die Lebensqualität in Stadt und Land.

Wie viel kann die Idee, Städte und Gemeinden so zu gestalten, dass man kaum noch auf ein Auto angewiesen ist, für Sie persönlich zum guten Leben beitragen? Dazu sagen 56 Prozent viel, 35 Prozent etwas. Ist eine solche Umgestaltung auch wünschenswert für ihre Stadt oder Gemeinde? Dazu sagen 41 Prozent ja, 38 Prozent eher ja.

Das Auto ist laut Studie nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel in Deutschland. 70 Prozent der Befragten nutzen es mehrmals in der Woche. Allerdings kann sich die große Mehrheit der Autofahrer vorstellen, unter bestimmten Bedingungen mehr zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Je nach Größe des Wohnorts können sich zudem zwischen 46 und 61 Prozent der Autofahrer vorstellen, auf Busse und Bahnen umzusteigen.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: "Saubere Luft und mehr Grün in der Stadt – das geht nur mit mehr Bussen und Bahnen und mit weniger Autos. Der öffentliche Personennahverkehr ist das Rückgrat der Stadtmobilität. Er muss aber gestärkt werden und vor allem ausreichend finanziert sein. Wenn wir umweltschädliche Subventionen endlich abbauen und mehr Gelder für den ÖPNV bereitstellen, gelingt das auch." Die umweltschädlichen Subventionen des Verkehrssektors belaufen sich laut Berechnungen des Umweltbundesamt (UBA) derzeit auf mehr als 28 Milliarden Euro pro Jahr.

Grundsätzlich ist die Idee der Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Umweltschutz wird dabei nicht als isoliertes Politikfeld wahrgenommen, sondern als Teil der Lösung für große ökonomische und soziale Herausforderungen. 67 Prozent der Befragten sehen Umweltschutz als notwendige Voraussetzung, damit Zukunftsaufgaben wie die Globalisierung gestaltet werden können. Große Teile der Bevölkerung sehen Umweltschutz zudem als Voraussetzung für Wohlstand (58 Prozent), Wettbewerbsfähigkeit (51 Prozent) und neue Arbeitsplätze (48 Prozent). Im Bereich der sozialen Gerechtigkeit wird dieser Zusammenhang mit 37 Prozent weniger gesehen.

Dabei zeigt die Studie auch, dass gerade in sozial benachteiligten Quartieren die Umweltbelastungen besonders hoch sind. 40 Prozent der Befragten mit kleinem Einkommen fühlen sich durch Lärm besonders belastet, aber nur 27 Prozent der Befragten mit hohen Einkommen. Auch von Luftverschmutzung fühlen sich Befragte mit niedrigem Einkommen (45 Prozent) deutlich stärker belastet als Menschen mit hohem Einkommen (28 Prozent). Engagierter Umweltschutz ist daher auch Gesundheitsschutz und trägt zu sozialer Gerechtigkeit bei.

12.04.2017 | Pressemitteilung Nr. 121/17 | Umweltinformation
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt
https://www.bmuv.de/PM7017
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