Ein Gastkommentar von Bundesumweltminister Jürgen Trittin in der Frankfurter Rundschau vom vergangenen Dienstag (30.8.2005) sorgt Tage später für aufgeregte Diskussionen und Vorwürfe gegen den Minister. Dazu erklärt BMU-Sprecher Michael Schroeren:
1. Der Bundesumweltminister hat mit großer Anteilnahme die Nachrichten über den Hurrikan "Katrina" verfolgt, der über der Südküste der USA gewütet hat. Er ist betroffen über die Auswirkungen des Hurrikans, die sich in den letzten drei Tagen zu einer verheerenden Katastrophe ausgeweitet haben, die alle Maße des Vorstellbaren und Fassbaren übertrifft und deren Dimensionen immer noch nicht in vollem Umfang absehbar sind. Bereits jetzt sind hunderte und womöglich Tausende Todesopfer und immense Schäden zu beklagen. Das Mitgefühl des Bundesumweltministers gilt den von der Katastrophe betroffenen Menschen und den Angehörigen der Opfer und dem ganzen amerikanischen Volk. Angesichts des erst nach und nach offenbar werdenden Ausmaßes der Katastrophe geht es vor allem anderen darum, Hilfe und Unterstützung zu geben, wo immer möglich und so schnell wie möglich.
2. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als bedauerlich, dass der Artikel des Ministers von manchen nicht nur missverstanden wurde, sondern von anderen auch gezielt und bewusst falsch interpretiert wird. Der Beitrag in der FR wurde am vergangenen Montag geschrieben und erschien am darauf folgenden Dienstag - also zu einem Zeitpunkt, als die Ausmaße der Katastrophe noch nicht ansatzweise deutlich waren und New Orleans noch nicht überflutet war. Im Gegenteil: Die Meldungen aus den USA vermittelten noch den Eindruck, dass die Folgen des Hurrikans weniger gravierend sein würden als zunächst befürchtet. Von dieser Einschätzung sind übrigens auch die allermeisten Kommentare in deutschen Zeitungen ausgegangen, die sich am Dienstag mit diesem Thema befassten. Der Bundesumweltminister weist mit allem Nachruck die bösartige Unterstellung zurück, ihm sei das Schicksal der Flutopfer egal oder er habe ihr Schicksal instrumentalisiert.
3. Es ist und bleibt eine Tatsache, dass der Klimawandel das Entstehen von Stürmen und Fluten in Nordamerika und Europa wahrscheinlicher macht. Es ist eine Tatsache, dass der Mensch mit dem Ausstoß von Treibhausgasen ganz erheblich zum Klimawandel beiträgt. Es ist deshalb eine Notwendigkeit, dass Treibhausgase radikal reduziert werden müssen, und zwar weltweit. Diese Feststellung ist die Kernaussage des Artikels, der im Übrigen dafür wirbt, Amerika mit einem ausgearbeiteten Vorschlag für die Zukunft des internationalen Klimaschutzes die Hand zu reichen.
Trittin weist gezielte Falschinterpretation seiner Äußerungen zurück
02.09.2005
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02.09.2005
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Pressemitteilung
Nr. 230/05
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