Zweite Produktionslinie bei Shell-Solar in Gelsenkirchen eröffnet
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute bei Shell Solar in Gelsenkirchen die zweite Produktionslinie in der Solarzellenfabrik eröffnet. "Die Eröffnung dieser neuen Produktionsstätte belegt: Wir bauen mit der Fotovoltaik einen neuen Zweig der industriellen Produktion in Deutschland auf", sagte Trittin. Die Fotovoltaik ist in Deutschland ein boomender Markt, seit 1999 sind jährliche Wachstumsraten von 30-40 Prozent zu verzeichnen. "Das war nicht immer so. Kurz bevor wir 1998 die Regierung übernommen haben, hatte der letzte Hersteller von Fotovoltaikanlagen Deutschland verlassen. Heute sind wir neben Japan weltweit führend. Wir leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur globalen Energiewende", so Trittin.
Mit der Inbetriebnahme der zweiten Produktionslinie in einer der weltweit modernsten Fotovoltaik-Produktionsstätten erhöht Shell Solar am Standort Gelsenkirchen die Produktionskapazitäten auf insgesamt 12 Millionen Solarzellen pro Jahr mit einer Leistung von rund 25 Megawatt. Das entspricht umgerechnet rund 5.000 bis 8.000 typischen Einfamilienhaus-Dachanlagen pro Jahr. "Für Shell etwa ist der deutsche Markt interessant, deshalb wird die Produktion hier in Deutschland ausgeweitet", sagte Trittin. "Deshalb gibt es ab heute mehr Sonne auf Schalke."
Die Bundesregierung will den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und global auch in Zukunft voran treiben. Ziel ist, den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von jetzt 8 Prozent auf 12,5 Prozent im Jahr 2010 und auf 20 Prozent im Jahr 2020 zu erhöhen. 2050 soll sogar die Hälfte des Primärenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. "Je höher der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland ist, desto überzeugender können wir international für die globale Energiewende werben", so der Bundesumweltminister. Die Kombination von 100.000-Dächer-Solarstromprogramm und Erneuerbare-Energien-Gesetz war ein großer Erfolg: "Am Ende diesen Jahres wird rund zehnmal soviel Sonnenstrom pro Jahr erzeugt werden, wie noch 1997", sagte Trittin.
Mit einer installierten Leistung von rund 400 Megawatt trage die Fotovoltaik zwar noch einen sehr geringen Beitrag zur bundesdeutschen Stromversorgung bei, "sie hat aber von allen erneuerbaren Energien mit die weltweit größten Ausbaupotenziale", betonte der Bundesumweltminister. Sie ist nach Expertenauffassung in der Lage 2040 sogar 26% der globalen Elektrizitätsnachfrage zu befriedigen.