Die Äußerungen der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Angela Merkel zum Dosenpfand sind im Bundesumweltministerium auf Kopfschütteln gestoßen: "Frau Merkel watscht sich selber ab", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Die vormalige Bundesumweltministerin kritisiere sich massiv selbst, wenn sie die Verpackungsverordnung als kompliziert bezeichne. "Die größten Komplikationen und der größte Unsinn stammt aus der Amtszeit Angela Merkels. Ihr verdanken wir, dass wir zwischen Dosen-Eistee mit und ohne Kohlensäure unterscheiden müssen oder dass Cola ohne Schnaps bepfandet wird, mit Schnaps jedoch nicht. Seit 2001 versuchen wir diesen Unsinn zu beseitigen und seit dieser Zeit wird dies von den Unionsländern im Bundesrat blockiert", unterstrich Trittin.
Anstatt nun der Vereinfachung der Verpackungsverordnung zuzustimmen, habe die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bockig für die Beibehaltung der komplizierten Merkelregelung gestimmt. Nun propagiere Frau Merkel sogar den Rückfall in die Vorpfandzeit. "Was sie als österreichisches Modell bezeichnet, ist nichts anderes als der Zustand vor dem 1. Januar in Deutschland. Einweg verdrängte Mehrweg. Statt beim Grünen Punkt landeten die Dosen in der Landschaft. In den kleinen Brauereien, bei den Abfüllern und beim Getränkefachhandel wurden Zehntausende von Arbeitsplätzen vernichtet." Dies werde es nicht geben.