Eröffnung der Weltmesse für erneuerbare Energien in Berlin
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich für eine weltweite Energiewende hin zu erneuerbaren Energien ausgesprochen. "Nicht nur die Industriestaaten, die für das Gros der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, müssen umsteuern. Wir brauchen die Energiewende auch in Ländern, die bisher wenig Energie verbrauchen", sagte Trittin zur Eröffnung der 6. Weltmesse für erneuerbare Energien in Berlin. "Entwicklung braucht nachhaltige, dezentral erwirtschaftete erneuerbare Energien. Ein Staat, der gezwungen ist, 80 Prozent seiner Devisen für Energieimporte auszugeben, hat de facto keine Entwicklungschancen", betonte Trittin.
Trittin verwies darauf, dass die Bundesregierung für Juni 2004 zu einer Weltkonferenz für erneuerbare Energien eingeladen habe, deren Ziel konkrete Verpflichtungen möglichst vieler Teilnehmerstaaten zum Ausbau nachhaltiger Energien seien. Die Energiewende sei Ziel deutscher und europäischer Politik. Die Mitgliedsländer der EU haben im September 2001 nationale Richtziele für den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen vereinbart. Die EU will den Anteil von 14 Prozent im Jahr 1997 auf rund 22 Prozent im Jahr 2010 ausbauen.
Trittin sagte, Ziel der Bundesregierung sei die Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energien auf 12,5 Prozent bis 2010. Im Jahre 2020 sollen 20 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen kommen. "Diese Ziele machen erneuerbare Energien zu einem verlässlichen Neuen Markt", sagte Trittin. Die Bundesregierung unterstütze diesen Prozess auf nationaler Ebene durch Förderinstrumente wie das Erneuerbare Energien Gesetz, das 100.000 Dächer-Solarstromprogramm sowie das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien, das aus dem Aufkommen der Ökosteuer gespeist wird.
"Gerade im Hinblick auf die Arbeitsmarktsituation und die vorhandenen Kompetenz deutscher Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien werden wir weiterhin alles tun, um deren Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Rahmen zu stärken", betonte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.<br/>