Abholzung gefährdet Pläne für Nationalpark
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich für den Schutz des Kellerwaldes eingesetzt und die hessische Landesregierung aufgefordert, von der geplanten Abholzung außergewöhnlich alter Rotbuchen in dem Gebiet abzusehen. Eine solche Massnahme würde die ökologische Qualität des einzigartigen Waldgebietes gefährden und sei mit europäischem Naturschutzrecht nicht zu vereinbaren. Gleichzeitig unterstützt der Bundesumweltminister die Forderung der Naturschutzverbände, den Kellerwald als Nationalpark auszuweisen.
In einem Brief an den hessischen Umweltminister Wilhelm Dietzel weist Trittin darauf hin, dass die Bundesregierung den Kellerwald auf Vorschlag Hessens am 14. April 1999 der Europäischen Kommission als Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet gemeldet hat. Damit unterliege das Gebiet der FFH-Richtlinie bzw. des Bundesnaturschutzgesetzes. "Die Nutzung des Laubwaldbestandes in dem Gebiet wäre demnach einer Verträglichkeitsprüfung zu unterziehen, sofern eine erhebliche Beeinträchtigung der Erhaltungsziele des Gebietes zu befürchten ist. Nach den mir vorliegenden Unterlagen wäre in der Tat die Gefährdung der ökologischen Qualität des Gebietes durch eine solche Massnahme ernsthaft zu befürchten", so Trittin an Dietzel.
Nach Auffassung des Bundesumweltministers würde mit einem Holzeinschlag in den Altbeständen auch die beabsichtigte Ausweisung des Kellerwaldes als Nationalpark, "die von meiner Seite sehr begrüßt werden würde", beeinträchtigen. "Ein Nationalpark Kellerwald würde einen wichtigen Beitrag zur Vervollständigung des Nationalparksystems in Deutschland leisten und der Bedeutung der Buchenwaldvorkommen in Hessen gerecht werden", so Trittin.