Aktive Klimapolitik ist vorbeugender Hochwasserschutz
Auf die Bedeutung aktiver Klimapolitik für einen vorbeugenden Hochwasserschutz hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin zum "Tag des Wassers" (am Montag, 22. März) hingewiesen. In diesem Jahr steht der von den Vereinten Nationen ausgerufene Welt-Wassertag unter dem Motto "Wasser und Naturkatastrophen". "Wir hatten im letzten Jahrzehnt mehr folgenschwere Hochwasser zu verzeichnen als in den drei Jahrzehnten zuvor zusammengenommen. Mit unserem Vorschlag für ein neues Hochwasserschutzgesetz ziehen wir aus dieser Entwicklung die fälligen Konsequenzen", sagte der Bundesumweltminister.
Der Anfang März vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf verlangt von den Betroffenen spürbare Einschränkungen. So dürfen beispielsweise in den festzulegenden Überschwemmungsgebieten keine neuen Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Die Landwirtschaft muss in diesen Bereichen bis zum Jahr 2012 den Ackerbau (Grünlandumbruch) grundsätzlich einstellen. "Nur so können wir eine durchgreifende Verbesserung, insbesondere eine deutliche Minderung der Schäden erreichen", sagte Trittin. Den Flüssen müsse wieder mehr Raum gegeben werden, um verheerende Schäden wie bei der Flutkatastrophe an der Elbe vor anderthalb Jahren zukünftig zu verhindern.
Dies gelte um so mehr, als zukünftig eher mit zunehmenden Wetterextremen zu rechnen sei. "Die Flut im Jahr 2002 und die Dürre im Jahr 2003 sind zwei Seiten einer Medaille. Wissenschaftler sagen uns, dass durch die globale Erwärmung Stürme, Überschwemmungen und Dürren zunehmen werden", sagte Trittin. Deshalb muss das Ziel sein, den Anstieg der globalen Temperatur und damit auch das Ausmaß der Folgen möglichst zu beschränken. "Wir müssen Flut und Dürre aktiv entgegentreten - durch vorbeugenden Hochwasserschutz und durch eine aktive Klimapolitik", so der Bundesumweltminister.