Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich für einen verstärkten Schutz der in Deutschland lebenden Fledermausarten ausgesprochen. Von den hier vorkommenden 21 Fledermausarten sind 16 vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand gefährdet Auf dem "3. Europäischen Fest der Fledermäuse" in Berlin würdigte der Bundesumweltminister das ehrenamtliche Engagement der Naturschützer für den Schutz der Fledermäuse. Während eines Rundgangs im Rahmen der Abschlussveranstaltung informierte sich Trittin heute über Fledermausquartiere in der Spandauer Zitadelle. "Mit Aktionen, wie sie an diesem Wochenende in 19 europäischen Staaten stattfinden, wird die Öffentlichkeit über das Schutzbedürfnis und mögliche Maßnahmen zum Erhalt der Fledermäuse informiert. Die Bürgerinnen und Bürger werden somit auch sensibilisiert und motiviert, aktiv an deren Schutz mitzuwirken", so Trittin. Fledermäuse spielen als Vertilger nachtaktiver Schädlinge eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem.
Das Fest der Fledermäuse findet statt unter der Schirmherrschaft des "Abkommens zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa" (EUROBATS), dessen Sekretariat in Bonn angesiedelt ist. Zu den Vertragsstaaten gehört auch Deutschland. Ziel des Abkommens ist es u. a., notwendige Schutzmaßnahmen international zu koordinieren. Hauptursachen für die Gefährdung sind die Zerstörung von Quartieren, die Belastung mit Umweltgiften und der Verlust von Jagdrevieren. Mit gezielten Maßnahmen wie der Sicherung von Winterquartieren und einem verringerten Pestizideinsatz in den Forsten konnte erfolgreich dazu beigetragen werden, die Existenzgrundlagen der Fledermäuse zu verbessern. Mittels verstärkter Information ist es auch gelungen, die Akzeptanz bei Hausbesitzern für Fledermäuse als "Untermieter" im Dachraum von Wohnhäusern zu erhöhen.