Bundesumweltministerium ermöglicht umfangreiches Rückdeichungsprojekt in der Lenzener Elbtalaue
Im Rahmen seiner Sommerreise hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin am Donnerstagnachmittag das Naturschutzgroßprojekt "Lenzener Elbtalaue" in Brandenburg besichtigt. Seit 2002 fördert das BMU in Lenzen die Rückverlegung des Elbe-Deichs. Damit soll auf einem Areal von rund 400 Hektar eine von ungestörter Überflutungsdynamik geprägte Auenlandschaft wiederhergestellt werden.
Das Projekt steht im Kontext des 5-Punkte-Programms der Bundesregierung zum vorbeugenden Hochwasserschutz, dessen Ziel es u.a. ist, den Flüssen mehr Raum zu geben und Hochwasser dezentral zurückzuhalten. Der Hochwasserschutz ist an den großen Flüssen, wie z. B. der Elbe am dringlichsten. Die Deichrückbaumassnahme im Bereich der "Lenzener Elbtalaue" bietet nicht nur die Chance zur Etablierung von in Mitteleuropa sehr stark gefährdeten Weich- und besonders Hartholzauenwäldern. Sie ermöglicht zudem durch Erweiterung des Retentionsraumes einen besseren Hochwasserschutz. Im deutschen Abschnitt der Elbe ist nur noch rund ein Fünftel der natürlichen Überschwemmungsflächen erhalten. Daher handelt es sich bei diesem Projekt um ein beispielhaftes Vorhaben, welches Naturschutz- und Hochwasserschutzziele berücksichtigt und in guter Kooperation zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz umgesetzt wird.
Das 994 Hektar große Fördergebiet "Lenzener Elbtalaue" ist mit seinen für die Auen der Mittelelbe charakteristischen Biotoptypen und Lebensraumkomplexen von bundesweiter Bedeutung für den Naturschutz. Es beherbergt eine Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten wie Brenndolde, Rotbauchunke, Wachtelkönig, Fischotter und Elbebibe.
Bei einem Kostenvolumen von ca. 7 Mio. Euro unterstützt BMU das Vorhaben mit mehr als 5 Mio. Euro. 75 Prozent der Gesamtausgaben trägt der Bund, 18 Prozent das Land Brandenburg und 7 Prozent steuert der Trägerverbund Burg Lenzen (Elbe) e.V. als Träger des Vorhabens bei. Das Vorhaben leistet zusammen mit dem bereits seit 2001 vom Bund geförderten Naturschutzgroßprojekt "Mittlere Elbe" zwischen Dessau und Barby einen wichtigen Beitrag zum naturverträglichen Hochwasserschutz an der Elbe.