Trittin: Chemikaliensicherheit betrifft alle

15.03.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 058/01
Thema: Chemikaliensicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Anhörung zum EU-Weißbuch Chemikalienpolitik

Anhörung zum EU-Weißbuch Chemikalienpolitik

Auf Einladung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin diskutieren heute in Frankfurt/Main Vertreter von Umwelt- und Verbraucherverbänden, der chemischen Industrie, der Gewerkschaften und weiterer gesellschaftlich relevanter Gruppen über Grundfragen der Chemikaliensicherheit. Anlass ist das von der EG-Kommission am 13. Februar 2001 verabschiedete Weißbuch "Strategie für eine zukünftige Chemikalienpolitik".

Das Weißbuch sieht eine grundlegende Revision der bisherigen EU-Regelungen zur Chemikaliensicherheit vor. Kernpunkt der Regelung ist die Schaffung eines neuen, einheitlichen Systems zur Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien. Vor allem die Datenlage für Produkte, die bereits vor 1981 vermarktet wurden, sogenannte "Altstoffe", soll verbessert werden. Diese Stoffe stellen mengenmäßig 99 Prozent der Produktion chemischer Stoffe aus. "Dies ist nicht nur ein Thema für Experten und die Chemieindustrie, sondern es betrifft jeden von uns, als Verbraucher, Arbeitnehmer oder Arbeitgeber", betonte Bundesumweltminister Trittin.

Das Weißbuch begrüßte Trittin als mutigen Schritt nach vorne. Es entspreche weitgehend den Vorgaben der im Juni 1999 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft gefassten Ratsschlussfolgerungen für eine künftige Chemikalienpolitik. Gleichwohl gelte es nun, die Vorschläge im Einzelnen zu prüfen und die Interessen von Produzenten und Verbrauchern auf einer breiten Grundlage zu diskutieren.

Schwerpunktthema der Diskussion um das Weißbuch ist zum einen das für bestimmte besonders gefährliche, insbesondere krebserzeugende Stoffe vorgesehene Zulassungsverfahren. Während die Industrieseite es als unpraktikabel und innovationshemmend kritisiert, fordern Vertreter des Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitsschutzes seine Ausdehnung auf weitere Stoffgruppen. Zum andern geht es um die Anforderungen an die Datenbeschaffung für Stoffe mit einer Herstellungsmenge von weniger als 10 Jahrestonnen. Hier sind die Anforderungen bei Altstoffen zwar deutlich höher als bisher, bleiben aber hinter dem Niveau des bisherigen Neustoffanmeldeverfahrens zurück. Aus Sicht insbesondere des Verbraucher- und Arbeitsschutzes wird in diesem Bereich daher eine Nachbesserung der Vorschläge für erforderlich gehalten.

Die schwedische Ratspräsidentschaft beabsichtigt eine Verabschiedung von Ratschlussfolgerungen auf der Umweltministerratssitzung im Juni 2001.

15.03.2001 | Pressemitteilung 058/01 | Chemikaliensicherheit
https://www.bmuv.de/PM1188
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.