Trittin: Amerikanische Initiative gegen illegales Abholzen der Regenwälder halbherzig

30.07.2003
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 136/03
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die besondere Rolle Deutschlands und der Europäischen Union (EU) bei der Rettung der letzten Regenwälder hervorgehoben. Die EU setzt sich für einen umfassenden Ansatz zum effektiven Schutz der Regenwälder ein. Die jüngste amerikanische Initiative gegen das illegale Abholzen der Regenwälder bezeichnete der Minister als halbherzig: "Es reicht nicht aus, Entwicklungsländer mit modernen Technologien zur Überwachung illegaler Aktivitäten auszustatten. Nur ein weiterreichender Ansatz, der finanzielle Hilfen, die Sensibilisierung der Abnehmer illegal gewonnener Produkte sowie ein System von Anreizen und Sanktionen umfasst, wird das illegale Abholzen der Regenwälder wirksam eindämmen." Die Bundesregierung finanziert Waldprojekte im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit jährlich mehr als 125 Mio. Euro.

Der auf Drängen der Bundesrepublik im Mai 2003 beschlossene Aktionsplan der EU gegen den illegalen Holzeinschlag und den Handel mit so gewonnenem Holz sieht vor, dass Entwicklungsländer über die Bereitstellung moderner Technologien bei der Überwachung illegaler Aktivitäten hinaus durch wirtschaftliche Anreize und Sanktionen zum Schutz der Regenwälder angehalten werden. Holzexportländer, die gemeinsam mit der EU entsprechende Systeme aufbauen und garantieren, dass kein illegal geschlagenes Holz nach Europa exportiert wird, sollen Vorrang bei der Vergabe von Entwicklungsgeldern bekommen. Die EU lädt alle Regierungen ein, sich diesem integrierten Ansatz anzuschließen.

"Diese Einladung gilt insbesondere auch den Vereinigten Staaten ," sagte Bundesumweltminister Trittin. Der Minister wies darauf hin, dass Deutschland sich auf der letzten Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) dafür eingesetzt hat, den Kampf gegen illegalen Holzeinschlag zu einem vorrangigen Anliegen zu machen. Trittin appellierte an die USA, sich mehr als bisher an den laufenden internationalen Prozessen zum Schutz der Wälder zu beteiligen und der CBD beizutreten.

Eine glaubwürdige Zertifizierung, wie durch den Forest Stewardship Council (FSC), ist ein weiterer wichtiger Baustein eines wirksamen Schutzes der Regenwälder. Trittin: "Die Bundesregierung wird bei der Beschaffung nicht nur illegal eingeschlagenes Holz außchließen, sondern Tropenholz nur noch aus FSC-zertifizierten Beständen beschaffen und damit ein weit höheres Anforderungsniveau zugrundelegen."

30.07.2003 | Pressemitteilung 136/03 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2002
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