BMU-Förderprogramm unterstützt soziale Einrichtungen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Soziale Einrichtungen des DRK aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen haben heute von der Bundesumweltministerin einen Förderscheck erhalten. Damit gehen die ersten Projekte aus dem Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" an Einrichtungen des DRK. Mit Hilfe dieser Fördermittel wollen die Einrichtungen dringend nötigen Sonnen- und Hitzeschutz sowie Beratungen und individuelle Anpassungskonzepte finanzieren. Mit dem Förderprogramm aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket will das BMU gegen die Folgen des Klimawandels vorgehen sowie das Arbeitsumfeld der Beschäftigten und die Lebensqualität in den Einrichtungen verbessern.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Seniorenheime, Kindertagesstätten oder Familienzentren leisten einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft. In Zeiten der Corona-Pandemie sind sie in besonderem Maße auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber auch der Klimawandel stellt das Gesundheits- und Sozialwesen vor immer größere Herausforderungen. Der Umgang mit dem Klimawandel wird für soziale Dienste ein immer wichtigeres Thema. Mit dem BMU-Förderprogramm will ich helfen, das nötige Wissen über die Folgen des Klimawandels zu vermitteln. Außerdem sollen Vorsorgemöglichkeiten und Risikominimierungen bekannter werden. Bereits erlebbare extreme Klimabelastungen in sozialen Einrichtungen wollen wir mit konkreten Maßnahmen abmildern. Markisen, schattige Pavillons auf den Außenflächen oder solargetriebene Rollläden können die Lage spürbar verbessern. Mit individueller Beratung und Konzepten für die Klimaanpassung bekommen soziale Einrichtungen zudem eine Unterstützung, die noch in vielen Jahren wirkt."
Joß Steinke, Bereichsleiter Jugend und Wohlfahrtspflege im DRK-Generalsekretariat: "Bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels spielen die sozialen Dienste und Einrichtungen eine wichtige Rolle. Mit seinem Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" leistet das BMU einen maßgeblichen Beitrag dazu, die sozialen Einrichtungen auszustatten und die Menschen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, bestmöglich zu schützen. Das Programm ist in diesem Sinne beispielhaft für eine Verbindung von Nachhaltigkeits- und Sozialpolitik. Für das DRK darf ich mich ausdrücklich für die Förderung der eingereichten Projekte bedanken. Über die Projekte hinaus verleiht es uns Rückenwind für die notwendige Auseinandersetzung mit dem eigenen Beitrag zur Klimapolitik und für die Entwicklung und Durchführung weiterer Konzepte."
Mit insgesamt 29 Vorhaben ist das Deutsche Rote Kreuz einer der größten Antragsteller im ersten Förderfenster des BMU-Förderprogramms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen". Die ersten bewilligten Vorhaben gehen an folgende DRK-Verbände:
- DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V.: Analyse der klimawandelbedingten Betroffenheit und Entwicklung geeigneter Anpassungsmaßnahmen der sozialen Dienste im Verbandsgebiet. Daraus entsteht ein Portfolio möglicher Beratungs- und Fortbildungskonzepte für die einzelnen Kreisverbände.
- DRK-Kreisverband Güstrow e.V. (Mecklenburg-Vorpommern): Installation von Markisen als Sonnen- und Hitzeschutz für die Bewohner und Bewohnerinnen in der Hausgemeinschaft ''Am Markt'' in Güstrow. Zweites Projekt: Bau eines Pavillons als Sonnenschutz für die Bewohner und Bewohnerinnen im Seniorenheim Teterow.
- DRK Kreisverband Lippe e.V. (Nordrhein-Westfalen): Installation von Markisen als Sonnen- und Hitzeschutz im DRK-Familienzentrum in Barntrup.
- DRK-Kreisverband Lausitz e.V.: Konzeption einer klimaangepassten Quartiersentwicklung im DRK-Seniorenwohnpark Großräschen.
Das BMU-Förderprogramm richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich häufig auch dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels tragen zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Gesellschaft bei und mindern unter anderem die Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.
Die hohe Zahl der eingereichten Anträge, die Ende 2020 im ersten Förderfenster des neuen Programms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" eingereicht wurde, zeigt, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden und sonstigen Trägern sozialer Einrichtungen bereits ein bedeutendes Thema ist. Innerhalb von sechs Wochen waren aus dem gesamten Bundesgebiet – trotz der hohen Belastungen durch die zweite Corona-Welle – rund 600 Anträge mit einem Fördervolumen von fast 100 Millionen Euro eingegangen. Derzeit prüft das BMU in Zusammenarbeit mit dem Projektträger, der ZUG gGmbH alle vorliegenden Anträge. Ein weiteres Förderfenster ist geplant und wird rechtzeitig bekanntgegeben.