Strenger Schutz für Haie gescheitert

16.06.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 174/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Artenschutzkonferenz dennoch insgesamt erfolgreich

Artenschutzkonferenz dennoch insgesamt erfolgreich

Der von der Europäischen Union auf der Artenschutzkonferenz in Den Haag beantragte strengere Schutz für Haie ist gescheitert. Der deutsche Delegationsleiter Jochen Flasbarth äußerte sich enttäuscht über das Ergebnis: "Eine Mehrheit aus Fischereinationen hat eine Verbindung zwischen den Hai-Anträgen und den Diskussionen um das Walfangmoratorium der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) hergestellt. Nachdem die EU an ihrer Position zum Walfangmoratorium festhielt, ließ der Fischereiblock eine bereits greifbare Lösung zum Dornhai in letzter Sekunde platzen."

Flasbarth, der bei den Verhandlungen in Den Haag auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft vertrat, wertete die Vertragsstaatenkonferenz dennoch insgesamt als einen großen Erfolg: "Wichtige Maßnahmen wurden vor allem für Meeresarten und für den Schutz der Wälder beschlossen. Der Durchbruch beim Elefantenschutz mit dem neunjährigen Moratorium für den Elfenbeinhandel hilft auch, die künftigen Vertragsstaatenkonferenzen auf strategisch wichtige Fragen des weltweiten Artenschutzes zu konzentrieren."

Strenge Handelsregeln haben die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA, englisch CITES) auch für den Europäischen Aal beschlossen. Der Antrag Deutschlands im Namen der EU hatte breite Zustimmung bekommen.

Im Rahmen der Den Haager Konferenz wurde auch der Schutz anderer bedrohter Meerestiere wie des Sägerochens durch strenge Handelskontrollen verbessert.

Auf Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft wurde auf der Konferenz ein verbindlicher Aktionsplan für den Handel mit drei südamerikanischen Hölzern, darunter das häufig gehandelte tropische Zedernholz, vereinbart. Die Ursprungsländer verpflichten sich, die Bestände der Baumarten detailliert zu erfassen und Handelsdaten vorzulegen. Auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz sollen Maßnahmen zum Erhalt und naturverträglichen Nutzung dieser Hölzer beschlossen werden.

Mit Unterstützung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft wurden auch strenge Regeln für den Handel mit dem brasilianischen Holz Pao Brazil beschlossen. Aus dem Holz dieser Baumart werden hochwertige Bögen für Streichinstrumente hergestellt. Fertige Bögen sind davon ausgenommen, so dass Orchester bei internationalen Reisne keiner Dokumentenpflicht unterliegen.

Die Delegierten legten auch die künftigen strategischen Ziele und Arbeitsschwerpunkte fest. Unter dem Titel "Strategische Vision 2008-2013" beschloss die Konferenz eine neue politische Ausrichtung im neuen Jahrtausend, um Zielvorgaben aus anderen internationalen Vereinbarungen und Abkommen mit den Zielen des Artenschutzübereinkommens stärker zu verbinden. Dazu gehören beispielsweise die Millenniumsziele der Vereinten Nationen und das auf dem Weltgipfel in Johannesburg 2002 festgelegte Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 deutlich zu reduzieren. Flasbarth: "Damit stärken die Vertragsstaaten von CITES ihr Gewicht und haben ein Instrument an der Hand, den Artenschutz und die international vereinbarten Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu harmonisieren."

16.06.2007 | Pressemitteilung Nr. 174/07
https://www.bmuv.de/PM3459
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.