Simone Probst: Umweltprobenbank dient der Umwelt- und Gesundheitsvorsorge

02.11.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 224/00
Thema: Gesundheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Teilbank Umweltproben nimmt im Fraunhofer-Institut Schmallenberg ihre Arbeit auf

Teilbank Umweltproben nimmt im Fraunhofer-Institut Schmallenberg ihre Arbeit auf

Die Umweltprobenbank des Bundes ist nach Ansicht von Simone Probst, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, unverzichtbar für die langfristige Umwelt- und Gesundheitsvorsorge in Deutschland. "Wir erhalten durch die Umweltprobenbank wichtige Erkenntnisse beispielsweise zum Festsetzen von Schadstoffgrenzwerten, zur Erfolgskontrolle von umwelt- und gesundheitspolitischen Maßnahmen sowie um Schwerpunkte für künftige vorsorgende Umweltschutzaktivitäten zu setzen", sagte sie heute anlässlich der Inbetriebnahme der Umweltprobenbank im Fraunhofer - Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie in Schmallenberg (Hochsauerlandkreis).

Die Umweltprobenbank, die vor 15 Jahren eingerichtet wurde, besteht aus der Humanprobenbank an der Universität Münster und der Teilbank Umweltproben, die nun in Schmallenberg ihren Sitz hat. Dort werden regelmäßig Proben aus der Natur und vom Menschen erfasst, die umfassend untersucht und in einem Tieffrostlager bei minus 150 Grad Celsius eingelagert werden. In der Teilbank Umweltproben wird beispielsweise gesammeltes Material aus 13 verschiedenen Regionen in Deutschland zwischen Wattenmeer und Oberbayern auf rund 60 umweltrelevante Stoffe chemisch untersucht. Damit können über einen langen Zeitraum die Konzentrationen dieser Stoffe ermittelt und die Wirksamkeit ergriffener Maßnahmen überprüft werden. Die Umweltprobenbank verfügt insgesamt über mehrere Hunderttausend Umwelt- und Humanproben, die es ermöglichen, auch zu einem späteren Zeitpunkt Konzentrationen bestimmter Stoffe zu ermitteln, die bei ihrer Einwirkung nicht bekannt bzw. noch nicht analysierbar waren! oder nicht für bedeutsam gehalten wurden.

So konnte u.a. nachgewiesen werden, dass nach dem Inkrafttreten des Benzin-Blei-Gesetzes 1984 sowohl beim Menschen als auch in der Pflanzenwelt der Bleigehalt kontinuierlich gesunken ist. Aktuell wurden heute in Schmallenberg Ergebnisse eines Forschungsvorhabens über die Konzentration zinnorganischer Verbindungen in einheimischen Organismen vorgestellt, die anhand von Material der Umweltprobenbank gewonnen werden konnten. Danach sind die Gewebekonzentrationen von Tributylzinn (TBT) bei Meeresorganismen seit Mitte der 80er Jahre nahezu konstant hoch geblieben, bei Süßwasserlebewesen dagegen gesunken. Dafür sind im Süßwasserbereich die Belastungen mit dem ähnlich giftigen Triphenylzinn (TPT) gestiegen. Zinnorganische Verbindungen können das Hormonsystem empfindlich stören und damit Tiere in ihrem Bestand gefährden, u.a. Muschel- und Wasserschneckenarten des Wattenmeeres. Dies belegt nach Auffassung von Frau Probst, dass der von der Bundesregierung eingeschlagene Weg eines möglichst umfassenden Verbots von zinnorganischen Verbindungen richtig ist.

Die Arbeit der Umweltprobenbank wird vom Umweltbundesamt koordiniert, das auch die Befunde bewertet. Die Ergebnisberichte werden alle zwei Jahre veröffentlicht. Das Bundesumweltministerium stellt für die Umweltprobenbank jährlich insgesamt rund 8,7 Millionen DM zur Verfügung.

02.11.2000 | Pressemitteilung 224/00 | Gesundheit
https://www.bmuv.de/PM1046
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