Von den klimatischen Veränderungen ist der Alpenraum besonders betroffen, mit allen Konsequenzen - nicht nur für den Bergtourismus und den Natursport. Auf der Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Fürth sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Der Klimawandel geht an den Alpen nicht vorbei, er wird Auswirkungen auch auf unsere Verhaltensweisen haben, zum Beispiel wenn es um das Wandern, das Ausüben von Natursport oder um den Urlaub geht." Gabriel hob den Einsatz des DAV für die einzigartige Natur der Alpen hervor. Hier stehe aber auch eine gewaltige Herausforderung im Klimaschutz, Naturschutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt bevor.
"In den vergangenen 25 Jahren wurden im Alpenraum über 800 extreme Naturereignisse gezählt, die einen Schaden von 58 Mrd. Euro verursacht haben", so Gabriel. Der Tourismus sei durch diese Entwicklung in einigen wichtigen Ferienregionen heute schon betroffen. Nach aktuellen Prognosen werde die Schneefallgrenze in den Alpen auf 1.500 m steigen. Gabriel: "Schon bei einer Erwärmung um nur 1 Grad Celsius wird es zu einer Abnahme der schneesicheren Skigebiete in Deutschland um 60 Prozent kommen. Um den Anstieg zu verringern, müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen senken, und zwar jetzt. Dafür steht das ehrgeizige Klimaschutzprogramm der Bundesregierung."
Für den Alpenraum werde künftig die umweltverträgliche Nutzung der Landschaft eine besondere Herausforderung sein, sei es beim Ausüben eines Natursports oder für Urlaubsreisen. "Wir brauchen eine solche Nutzung, sie kann sogar einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. So kann durch die Stärkung des Inlandtourismus bei einer gleichzeitigen Verringerung der Fernreisen ein erheblicher Teil der Klimagase reduziert werden", sagte Gabriel. Nahezu 90 Prozent des reisebedingten CO2 komme ausschließlich durch wenige weite Reisen mit dem Flugzeug.