Auf Initiative des Bundesumweltministeriums hat sich der DIN-Fachaußchuss Mineralöl- und Brennstoffnormung auf eine Heizölqualität mit einem Schwefelanteil von 50 ppm (parts per million) geeinigt, die künftig auf dem Markt angeboten werden soll. Sie macht den Weg frei für den Einsatz moderner, sparsamer und umweltfreundlicher Brennwert-Ölheizungsanlagen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Einigung als einen großen Schritt nicht nur zur Senkung der Schwefelbelastung, sondern auch in Richtung Klimaschutz begrüßt. "Der Einsatz von schwefelarmem Heizöl und der Öl-Brennwerttechnik ist mit einer deutlichen Senkung des Verbrauchs um bis zu einem Drittel im Vergleich zu Altanlagen verbunden. Damit wird deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid ausgestoßen und zugleich der Geldbeutel geschont," sagte er.
Die Senkung des CO2-Ausstoßes im Gebäudebereich ist einer der Schwerpunkte des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung. Der Einsatz von Öl-Brennwertkesseln kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Voraussetzung für diese Technik ist ein Angebot an schwefelarmem Heizöl. Der Verbrauch liegt sogar um 6 bis 10 Prozent niedriger im Vergleich zu modernen Niedertemperatur-Heizungsanlagen auf Öl-Basis. Bislang ist die Brennwerttechnik vor allem bei Gasheizungen verbreitet.
Rund 4,5 Millionen Heizkessel in Deutschland sind älter als 17 Jahre, so dass zahlreiche ältere Anlagen künftig mit neuer Technik nachgerüstet bzw. ersetzt werden müssen. Darüber hinaus wird mit der im kommenden Jahr in Kraft tretenden Energieeinsparverordnung der Austausch der vor 1978 installierten Kessel erforderlich. Dabei kommt, sofern eine Umstellung auf Erdgas nicht möglich ist, nunmehr auch die Brennwerttechnik für Öl als Alternative in Betracht.
Das Bundesumweltministerium beabsichtigt im Einvernehmen mit den Bundesländern, die Kennzeichnung von schwefelarmem Heizöl rechtlich festzulegen. Dies soll im Rahmen der bereits laufenden Novellierung der 3. Bundesimmissionsschutz-Verordnung erfolgen, die derzeit dem Bundesrat zur Beratung vorliegt. Die Verordnungsnovelle sieht ab 2003 bzw. 2008 strengere Schwefelgrenzwerte für leichtes und schweres Heizöl vor und soll zu Beginn des kommenden Jahres endgültig verabschiedet werden.