Schwarzwald als UNESCO-Biosphärenreservat offiziell anerkannt

06.10.2017
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 326/17
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Der Schwarzwald ist offiziell als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt.Das Schutzgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 630 Quadratkilometern und umfasst 28 Gemeinden des Südschwarzwalds.

Schwarzelühr-Sutter bei Urkundenübergabe

Der Schwarzwald ist jetzt offiziell als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. In Anwesenheit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, wird am Sonntag in der Schwarzwaldgemeinde Bernau die offizielle UNESCO-Anerkennungsurkunde übergeben. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 630 Quadratkilometern und umfasst 28 Gemeinden des Südschwarzwalds. Die Region ist das 16. UNESCO-Biosphärenreservat in Deutschland.

Schwarzelühr-Sutter: "Der Südschwarzwald ist eine einzigartige Landschaft mit großem Artenreichtum und auch einer beeindruckenden kulturellen Vielfalt. Die Region hat sich diese Auszeichnung absolut verdient. Kultur, Tradition und der Erhalt der Natur gehören zusammen, das ist die Idee des UNESCO-Programms. Im Südschwarzwald ist das ausgesprochen gut gelungen."

Charakteristisch für das neue UNESCO-Biosphärenreservat sind die gemeinschaftlich genutzten Bergweiden, die "Allmendweiden". Auf diese Hochweiden trieben die Bauern früher ihre großen Herden mit traditionellen Rinderrassen. Daraus entstand eine einzigartige Landschaft mit den typischen von Verbiss gekennzeichneten "Weidbuchen". Typisch für den südlichen Schwarzwald sind außerdem der Wechsel von Wald- und Offenlandschaften und der Weitblick von den hohen Gipfeln. Nahezu jedes Dorf hat seine eigene Tracht, die alemannische Sprache und Fastnacht sind ebenso Beispiele des immateriellen Kulturerbes wie die Holzschnitzkunst.

Dr. Christiane Paulus, die Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees beim Bundesumweltministerium, erklärt: "In Deutschland leisten bislang 15 UNESCO-Biosphärenreservate sehr überzeugende Arbeit, um die Regionen unter Bewahrung ihrer Natur- und Kulturlandschaften zukunftsfähig zu machen. Nun kommt der südliche Schwarzwald hinzu. Hier hat sich in den letzten Jahren eine beeindruckende Dynamik in der örtlichen Bevölkerung entwickelt, diese großartige Kulturlandschaft gemeinsam zu bewahren und weiterzuentwickeln."

Hintergrund
Nunmehr 16 UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland arbeiten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit insgesamt 669 Biosphärenreservaten weltweit zusammen. Strenger Naturschutz in Kernzonen geht einher mit der Entwicklung und Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen auf dem Großteil der Fläche. Bundesweit verzeichnen die Biosphärenreservate jährlich insgesamt rund 65 Millionen Besucher, die einen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden Euro bewirken.

Der Internationale MAB-Koordinationsrat entscheidet jährlich über die Anerkennung neuer Biosphärenreservate und überprüft alle zehn Jahre die Qualität der bereits bestehenden Gebiete. Das Biosphärengebiet Schwarzwald wurde im Juni 2017 von der UNESCO anerkannt.

06.10.2017 | Pressemitteilung Nr. 326/17 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM7404
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