Trittin trifft Amtskollegen aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein
Um den Schutz vor Naturgefahren in den Alpen zu verbessern, wollen Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein ihre Zusammenarbeit intensivieren. Darauf einigten sich die Umweltminister der vier Alpenstaaten bei einem Treffen in Potsdam. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Trotz unserer Anstrengungen zum Klimaschutz muss sich die alpine Region darauf einstellen, dass Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels immer häufiger auftreten werden. Wir müssen das Fortschreiten der weltweiten Erwärmung begrenzen. Dem Ausbau der erneuerbaren Energien kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu." Bei dem traditionellen Vierertreffen standen auch die Themen Klimaschutz, erneuerbare Energien, Artenvielfalt und Chemikalienpolitik auf dem Programm.
An dem Treffen nahmen neben Bundesumweltminister Trittin die Minister Josef Pröll (Österreich), Moritz Leuenberger (Schweiz) und Alois Ospelt (Liechtenstein) teil. Sie betonten, dass der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes, das Entscheidungsträger in Behörden, Fachexperten und Wissenschaftler umfasst, einen wichtigen Beitrag zur wirksamen Vorsorge und Gefahrenabwehr bei Naturkatastrophen leisten wird.
Angesichts des besorgniserregenden Abschmelzens der Gletscher sprachen sich die vier Minister für weitere ehrgeizige Schritte beim Klimaschutz aus. Nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur ziehen sich die Gletscher in acht von neuen Gletscherregionen Europas zurück. In den Schweizer Alpen werden vermutlich bis 2050 drei Viertel verschwunden sein. Trittin: "Der Klimawandel ist bereits Realität. Um dem begegnen zu können, müssen wir als ersten wichtigen Schritt schnellstmöglich das Kyoto-Protkoll in Kraft setzen." Die Minister appellierten an Russland, das Protokoll zu ratifizieren, damit es endlich in kraft treten kann.
Deutschland hatte zu Beginn seine Vorsitzes der Alpenkonferenz ein Zehn-Punkte -Programm vorgelegt, um die Umsetzung der Alpenkonvention und ihrer Protokolle voran zu bringen. Priorität wurde neben dem Thema Naturgefahren auch dem Verkehr eingeräumt. Trittin betonte, dass mit dem Aktionsplan "Brenner 2005" bis zum nächsten Jahr die Voraussetzungen geschaffen seien, um eine wesentliche Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene zu erreichen. Der deutsche Vorsitz endet mit der VIII. Alpenkonferenz, die am 16. November 2004 in Garmisch-Partenkirchen stattfindet.