Schutz vor Lärm muss verbessert werden

23.04.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 094/02
Thema: Lärm
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Gila Altmann: Lärm macht krank

Gila Altmann: Lärm macht krank

Zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über Ursachen, Wirkung und Bekämpfung von Lärm hat Gila Altmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium,anlässlich des internationalen "Tag gegen Lärm" am morgigen 24. April 2002 aufgerufen. "Lärm macht krank. Egal, ob wir ihn als Freizeiterlebnis sogar suchen, ob wir ihn erdulden oderob wir darunter leiden, weil er uns den Schlaf raubt", so Gila Altmann.

In der dicht besiedelten, verkehrsreichen und hoch industrialisierten Bundesrepublik ist nahezu die gesamte Bevölkerung in irgendeiner Weise durch Lärmbelästigungen betroffen. Hauptursache ist der Straßenverkehr; an zweiter und dritter Stelle stehen Flugverkehr und der Schienenverkehr. Insgesamt werden rund vier Fünftel der Bevölkerung durch Lärmbelästigt. "Aber wie bei kaum einem anderen Umweltthema sind wir alle beim Thema Lärm Täter und Opfer zugleich: Wir fahren Auto, nutzen das Flugzeug und selbst die ansonstenumweltfreundliche Bahn hat ein großes Lärmproblem", sagte die Staatssekretärin.

In den letzten Jahren konnten einige wichtige Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes realisiert werden. So ist kürzlich mit Unterstützung der Bundesregierung inBrüssel die Umgebungslärm-Richtlinie beschlossen worden. Um den schädlichen Umgebungslärm zu vermeiden, ihm vorzubeugen oder ihn zu verringern, sieht die Richtlinie die Erfassungder Lärmbelastung in den Grossstädten, an den Hauptverkehrsstraßen, an den Hauptstrecken der Bahn und im Umland der großen Flughäfen vor. Für die wichtigstenLärmquellen müssen bis Mitte 2007 Lärmkarten aufgestellt werden. Für Belastungsbereiche sind dann Aktionspläne zur Lärmminderung zu erarbeiten. Die EU-Richtlinie siehtaußerdem eine umfassende Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Belastungssituation und über Lärmminderungsmaßnahmen vor. "Der Kampf gegen den Lärm beginnt mitInformation und Transparenz. Jetzt geht es darum, diese Richtlinie rasch und effizient in deutsches Recht umzusetzen", erklärte Frau Altmann.

Die Information der Öffentlichkeit über Lärmprobleme und über Minderungsmöglichkeiten hat auch ein Projekt des Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum Ziel. Unter dem Motto"Laut ist out" sollen mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes durch gezielte Öffentlichkeits-, Presse- und Lobbyarbeit Maßnahmen zum Schutz derBevölkerung gegen Straßen- und Schienenverkehrslärm angestoßen werden. "Von diesem Projekt erwarte ich neue Impulse für die öffentliche Diskussion", sagte GilaAltmann. Gefordert seien Bund, Länder und Kommunen, Wirtschaft, Verbände und jeder Einzelne. "Es wird Zeit, dass unsere Gesellschaft dieses Problem endlich ernst nimmt", so Frau Altmannweiter.

Besonders gravierend sei die Lärmbelastung der Menschen häufig in der Umgebung von Flughäfen. Über die geplante Novellierung des Fluglärmgesetzes konnte bislang allerdings? vor allem wegen der Kosten für den notwendigen Schallschutz? keine Einigung erzielt werden. "Die Novelle des Fluglärmgesetzes muss in der kommenden Legislaturperiode erneut in Angriffgenommen werden", sagte Gila Altmann. Auf internationaler Ebene hat sich die Bundesregierung für eine deutliche Verschärfung der Lärmgrenzwerte für Verkehrsflugzeuge eingesetzt. Die von der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO im vergangenen Jahr beschlossene Verschärfung der Geräuschgrenzwerte für neue Verkehrsflugzeuge um insgesamt 10 Dezibel seijedoch bei weitem nicht ausreichend, um den Stand der Lärmminderungstechnik bei den Flugzeugen nachhaltig voran zu bringen. Die Anforderungen auf diesem Gebiet müssen mit Nachdruck weiterentwickelt werden, so Frau Altmann.

23.04.2002 | Pressemitteilung 094/02 | Lärm
https://www.bmuv.de/PM1488
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.