Bundesumweltministerium fördert neuartige Abwasserbehandlung bei Bleierzeugung
Bundesumweltminister Gabriel stellt aus dem Umweltinnovationsprogramm rund 100.000 Euro für ein Pilotvorhaben der "Berzelius" Stolberg GmbH in Stolberg/Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. "Das Pilotvorhaben soll das Problem des schwermetallhaltigen Abwassers bei der Bleiherstellung lösen. Das nutzt den Flüssen und Seen und ist zugleich Beispiel für eine umweltgerechte wirtschaftliche Entwicklung", sagte Gabriel.
Das Unternehmen stellt jährlich rund 150.000 Tonnen Blei in Form von Fein- und Weichblei sowie Bleilegierungen her. Bereits seit 1990 wendet das Unternehmen eine moderne Technologie zur Verarbeitung von Bleikonzentraten und sekundären Rohstoffen an. Damit konnten die Luftbelastung und Energieverbrauch bereits vermindert werden. Es fallen jedoch immer noch große Abwassermengen mit hohen Schwermetallgehalten an.
Durch den Einsatz einer neuartigen Membrantechnologie mit Umkehrosmose kann die Abwassermenge auf ein Drittel des bisherigen Volumens verringert werden. Damit einher geht die Reduzierung der Schwermetallfrachten. Zwei Drittel des Abwassers können nach der Behandlung innerbetrieblich, zum Beispiel als Kühlwasser, wieder verwendet werden.
Das bei der Umkehrosmose anfallende Schwermetallkonzentrat wird in die Abwasserbehandlungsanlage eingeleitet. Dort werden die Schwermetalle Arsen und Thallium abgetrennt und entsorgt. Der verbleibende bleihaltige Gipsschlamm wird stofflich verwertet.