Bundesumweltministerium korrigiert FDP-Abgeordnete Happach-Kasan
Zu der Behauptung der FDP-Bundestagsabgeordneten Christel Happach-Kasan, "durch Windräder (sei) bereits die Hälfte der Bestände des von Aussterben bedrohten Roten Milan getötet worden" (siehe Süddeutsche Zeitung vom 26.08.05) stellt das Bundesumweltministerium richtig:
Der Bestand des Roten Milan in Deutschland wird für das Jahr 2000/2001 zwischen 10.669 und 13.018 Brutpaaren (rpt: BrutPAARE) geschätzt. Flächendeckend liegen keine aktuelleren Zahlen vor, von bedeutenden Bestandsveränderungen ist nicht auszugehen.
Die zentrale Erfassung von Vogel- und Fledermausschlagopfern durch Windkraftanlagen erfolgt in der Zentralen Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesumweltamt Brandenburg. Dort wurden für das Jahr 2004 acht (rpt: acht) Todfunde von Einzelvögeln des Roten Milans dokumentiert. Seit Beginn der Erfassung im Jahre 1989 wurden bis November 2004 insgesamt 44 Rotmilane als Opfer von Windkraftanlagen gefunden. Das sind kumuliert rund 0,2 Prozent des aktuellen Bestandes beziehungsweise 0,04 Prozent bezogen auf die Todfunde des Jahres 2004.
Von einer Gefahr für den Bestand des Rotmilans durch Windkraftanlagen kann also in keinem Fall die Rede sein.
Frau Happach-Kasan von der FDP, die nach Beobachtung der Süddeutschen Zeitung dabei ist, "den Natur- und Umweltschutz wieder für sich zu entdecken", hätte diese Zahlen übrigens auch der Antwort der Bundesregierung auf ihre eigene Kleine Anfrage - Drucksache 15/5064 - vom März dieses Jahres entnehmen können.