BMU fördert mit 30 Mio. Euro einzigartiges Vorhaben zur CO2-Reduzierung in der Stahlproduktion
Nach einer gestern erteilten beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission wird das Bundesumweltministerium aus seinem Umweltinnovationsprogramm mit 30 Mio. Euro ein weltweit einzigartiges Vorhaben zur Einsparung von CO2-Emissionen in der Stahlherstellung fördern.
Das Stahlwerk ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt hat ein Recycling-Verfahren entwickelt, durch das in der industriellen Stahlproduktion an einem Hochofen mindestens 16 Prozent CO2 gegenüber der herkömmlichen Stahlherstellung eingespart werden können. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen: "Klimaschutz und Wirtschaftswachstum sind zwei Seiten einer Medaille. Dieses Projekt zeigt in vorbildlicher Weise, wie CO2-Einsparungen gleichzeitig nachhaltige Investitionen auslösen und zu einer dauerhaften Modernisierung unserer Wirtschaft beitragen können. Ich freue mich deshalb über die Entscheidung der EU-Kommission und gratuliere der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH zu dieser wegweisenden Innovation. Sie ist ein besonderes Beispiel für den entscheidenden Zusammenhang von Energieeffizienz, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum."
Der Weg für die Investition ist nun frei. In Eisenhüttenstadt soll die Gichtgas-Rückführung bei der Roheisenerzeugung erstmalig im großtechnischen Maßstab realisiert werden. Dabei erlaubt der hohe Kohlenmonoxid-Anteil (CO) eine Minderung des Koksbedarfs im Hochofen, was zu weniger klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen (CO2) führt. Bisher wurde das Verfahren innerhalb des Forschungsprojekts "Ultra Low CO2 Steelmaking" (ULCOS) der europäischen Plattform für Stahlindustrie (ESTEP) an einem kleinen Versuchsofen im schwedischen Lulea erfolgreich erprobt. Von einem Erfolg in Eisenhüttenstadt wird die gesamte europäische Stahlindustrie profitieren.