Weltklimakonferenz in Cancún beschließt umfassendes Maßnahmenpaket
Die Weltklimakonferenz in Cancún hat sich Sonnabend früh (Ortszeit) nach schwierigen Verhandlungen auf ein umfassendes Maßnahmenpaket verständigt. Diese Entscheidungen sind ein wichtiges Fundament auf dem Weg zu einem Klimaabkommen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen: "Cancún hat die Erwartungen erfüllt. Die Staatengemeinschaft hat sich als handlungsfähig erwiesen. Erstmalig ist das 2-Grad-Ziel von der Weltgemeinschaft offiziell anerkannt worden. Die beschlossenen Maßnahmen sind dafür zwar noch unzu-reichend. Aber sie stellen einen wesentlichen Schritt dar. Der Prozess muss nun fortgesetzt werden."
Das Paket von Cancún umfasst Minderungsmaßnahmen von Industrie- und Entwicklungs-ländern, die Errichtung eines globalen Klimafonds, Verabredungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, zum Waldschutz, zur Technologiekooperation und zum Kapazitätsaufbau in Entwicklungsländern. Es wurde ein Verfahren zur Überprüfung vereinbart, welche zusätzlichen Maßnahmen zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels erforderlich sind. Außerdem wurden grundsätzliche Vereinbarungen zur Transparenz der Klimaschutzmaßnahmen von Staaten getroffen. Industrieländer haben zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern zu mobilisieren.
Röttgen: "Diese Ergebnisse sind auch ein Erfolg des geschlossenen Engagements der EU. Auf diesen Erfolg müssen wir aufbauen. Europa wird seine Führungsrolle nur behalten, wenn wir entschlossen voranschreiten und unsere Emissionen bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Dies ist ein angemessener Beitrag zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels und birgt zugleich große ökonomische Chancen."