Hendricks fördert 24 "Nationale Projekte des Städtebaus" mit rund 65 Millionen Euro
Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat heute die 24 ausgewählten "Nationalen Projekte des Städtebaus 2017" bekannt gegeben, die mit insgesamt rund 65 Millionen Euro gefördert werden. Beworben hatten sich Gemeinden aus ganz Deutschland mit 90 einzelnen Projekten. Schwerpunkte der Förderung in diesem Jahr sind der demografiegerechte und barrierefreie Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen und städtebauliche Kooperationen. In Thüringen werden Probstzella mit 410.000 Euro für die denkmalgerechte Instandsetzung der "Itting-Garagen" und Schwarzburg mit 750.000 Euro für den Ausbau des Schlosses Schwarzburg zu einem Denkort der Demokratie gefördert.
Hendricks: "Die geförderten Vorhaben sind Premiumprojekte der Baukultur in Deutschland. Sie zeigen dem ganzen Land und sogar darüber hinaus, welch innovative und hochwertige Lösungen der deutsche Städtebau zu bieten hat. Das Programm ist damit ein wichtiges Experimentierfeld für aktuelle Fragen der Stadtentwicklung. Bei der Auswahl der Vorhaben war uns auch wichtig, wie sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Projekte einbringen."
In Thüringen können sich Probstzella und Schwarzburg über mehr als 1,1 Millionen Euro Förderung aus dem Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" freuen. Die sogenannten Itting-Garagen in Probstzella sollen zum 100-jährigen Bauhausjubiläum 2019 in einen denkmal-würdigen Zustand versetzt werden. Mit den vorgesehenen Maßnahmen soll der bauhistorische Zustand von 1934 rekonstruiert und der architektonische Zusammenhang zwischen dem Haus des Volkes und den dazu gehörigen Garagen wiederhergestellt werden. Dafür wird die Stadt mit 410.000 Euro vom Bund unterstützt.
Der Ausbau des Schlosses Schwarzburg zu einem Denkort der Demokratie ist ein strategisches Schlüsselprojekt der IBA Thüringen. Schwarzburg, Ort der Unterzeichnung der Weimarer Verfassung, schlägt damit eine Brücke nach Weimar und befördert die Revitalisierung des Schwarzatals. Hierfür erhält die Stadt Schwarzburg Fördergelder in Höhe von 750.000 Euro.
In diesem Jahr fördert der Bund schwerpunktmäßig den demografiegerechten und barrierefreien Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen und städtebauliche Kooperationen. Dabei sollen insbesondere im ländlichen Raum mehrere Kommunen zusammenarbeiten und innovative Konzepte für die Zukunft ihrer Städte und Gemeinden gemeinsam entwickeln und realisieren.
Auf den Projektaufruf 2017 sind 90 Projektskizzen von Städten und Gemeinden mit einem beantragten Bundeszuschuss von rund 316 Millionen Euro eingegangen. Eine interdisziplinär besetzte Expertenjury unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold hat sich für die Förderung von 24 Projekten in ganz Deutschland ausgesprochen. Dieser Empfehlung ist Bundesbauministerin Hendricks nun gefolgt. Erste Maßnahmen können damit bereits vor dem Sommer beginnen.
Der Jury "Nationale Projekte des Städtebaus" gehörten neben Pronold die Mitglieder des Deutschen Bundestags Christian Haase, Kai Wegner, Dr. Anja Weisgerber, Michael Groß, Hiltrud Lotze, Kerstin Kassner und Christian Kühn an, außerdem als Fachexperten Prof. Dr. Jörg Haspel (Präsident des Deutschen Nationalkomitees ICOMOS); Prof. Dr. Dr. Werner Durth (TU Darmstadt); Andrea Gebhard (ehem. Präsidentin bdla); Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher (TU Dortmund); Karen Pein (Geschäftsführerin der IBA Hamburg); Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk (Stadtbaurätin München) und Prof. Dipl.-Ing. Martin zur Nedden (Wiss. Direktor Difu).