Probst: Elbqualität durch gemeinsame Abwasserprojekte weiter verbessert

02.07.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 106/99
Thema: Binnengewässer
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Nach Ansicht von Simone Probst, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, wird die seit Jahren bewährte deutsch-tschechische Umweltzusammenarbeit zu deutlichen Fortschritten bei der Schadstoffentlastung der Elbe führen. "Die gemeinsamen Abwasserprojekte sind auch im Hinblick auf den geplanten EU-Beitritt der Tschechischen Republik ein wichtiges umweltpolitisches Signal", erklärte sie anläßlich der heutigen Grundsteinlegung für das gemeinsame Pilotvorhaben Abwasserbehandlungsanlage in Decin (Tetschen) sowie der Aufnahme des Probebetriebs in der Kläranlage des Unternehmens Spolchemie in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe), die ebenfalls in deutsch-tschechischer Kooperation entstand. Die beiden Anlagen würden die Vorgaben der EU bei der Reinigungsleistung noch unterschreiten. Dies führe auch auf deutscher Seite zu einer spürbaren Verbesserung der Wasserqualität, so Frau Probst. Im Rahmen ihres Besuchs traf sie mit dem tschechischen Umweltminister Milos Kuzvart sowie ihrem Amtskollegen Lubomir Petruzela zusammen.

Die Abwasserbehandlungsanlage Decin wird nach ihrer Fertigstellung die jährliche Belastung der Elbe um rund 3.900 Tonnen organischer Verbindungen, 320 Tonnen Stickstoff und 42 Tonnen Phosphor reduzieren. Die Abwasserschmutzfracht aus Decin wird damit um bis zu 96 Prozent reduziert. Ziel der Abwasserreinigung bei der Firma Spolchemie ist es, die Schadstofffracht im Abwasser des chlorchemischen Großunternehmens jährlich um rund 50 Tonnen organischer Chlorkohlenwasserstoffe zu senken und die Belastung mit Hexachlorbenzol und verwandten Stoffen (sogenannte Haloether) sowie mit Quecksilber erheblich zu reduzieren.

Die Wasserqualität der Elbe hat sich in den vergangenen Jahren insgesamt zwar verbessert, aber die Belastung vor allem mit organischen Stoffen und Schwermetallen liegt zum Teil noch erheblich über der anderer europäischer Flüsse. Um die Reinhaltung der Elbe zu beschleunigen, hat das Bundesumweltministerium im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Tschechien bislang rund 20 Millionen DM bereitgestellt. Davon werden für das Projekt in Decin rund 8,6 Millionen DM aufgewendet. Für die Anlage bei Spolchemie stehen rund 3 Millionen DM zur Verfügung. Die Umweltbehörde Hamburg ist mit rund 1 Million DM daran beteiligt. Weitere 8,6 Millionen DM flossen in die Errichtung von zwei Kläranlagen in Nordböhmen sowie in eine weitere Behandlung und modellhafte Entsorgung des Klärschlamms.

02.07.1999 | Pressemitteilung 106/99 | Binnengewässer
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