Deutsche Delegation zuversichtlich
Zum Schluss der ersten Verhandlungswoche hat der Leiter der deutschen Delegation, Dr. Karsten Sach, eine verhalten positive Zwischenbilanz gezogen. Er betonte besonders die konstruktive Atmosphäre der Gespräche und zeigte sich zuversichtlich für die kommende Woche. Ab Mittwoch werden die Verhandlungen der knapp 190 Staaten auf Ministerebene fortgeführt. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel wird dann die deutsche Delegation leiten.
"Die erste Woche war von konstruktiven Beratungen geprägt", sagte Sach. Der Beitritt Australiens zum Kyoto-Protokoll unmittelbar vor Beginn der Konferenz auf Bali habe den Verhandlungen einen positiven Impuls gegeben. Die Notwendigkeit gemeinsamer Maßnahmen zum Klimaschutz werde offenbar weltweit anerkannt. Als positives Zeichen wertet die deutsche Delegation die Haltung Chinas. Das Land habe zum ersten Mal Verhandlungen über zusätzliche eigene Verpflichtungen anerkannt. Zugleich habe China aber einen verstärkten Technologietransfer durch die Industrieländer eingefordert.
Sach zeigte sich zuversichtlich, dass das Ziel der Bali-Konferenz, ein Mandat für Verhandlungen zu einem neuen Klimaschutzabkommen in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls, erreicht werden könne. Ziel ist, das neue Abkommen im Jahr 2009 zu verabschieden, damit es 2013 nach dem Ablauf der ersten Phase des Kyoto-Protokolls in Kraft treten kann. Die Europäische Union strebt einen ehrgeizigen Nachfolgevertrag an, in dem das Ziel benannt wird, die Emissionen der Industriestaaten bis zum Jahr 2020 um 25 bis 40 Prozent gegenüber dem internationalen Basisjahr 1990 zu begrenzen.