Der achte Petersberger Klimadialog ist am Dienstag mit einem klaren Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen und seiner ambitionierten Umsetzung zu Ende gegangen. Zentrales Thema war die Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP 23, die im November in Bonn unter der Präsidentschaft von Fidschi stattfinden wird. Der gemeinsamen Einladung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und dem Premierminister von Fidschi, Josaia Voreqe Bainimarama, waren Minister aus allen Weltregionen gefolgt.
Premierminister Bainimarama: "Nur wenn sich die ganze Welt zusammentut, können wir die Klimakrise wirksam bekämpfen. Klimawandel betrifft alle Menschen weltweit und besonders die Bewohner von verwundbaren Ländern wie Fidschi. Ich bin überzeugt: Wenn wir im Interesse derjenigen handeln, die am verwundbarsten sind, handeln wir im Interesse aller. Denn wir sind alle verwundbar und wir müssen alle handeln."
Bundesumweltministerin Hendricks: "Der Petersberger Klimadialog hat gezeigt, wie stark der multilaterale Zusammenhalt beim Thema Klimaschutz ist. Die Welt steht zusammen und füllt das Pariser Klimaschutzabkommen mit Leben. Immer mehr Länder haben verstanden, dass Klimaschutz die Volkswirtschaft modernisiert. Eine ehrgeizige, gut gemachte Klimapolitik ist keine Wachstumsbremse, sondern ein Wachstumstreiber."
Ein Thema des Petersberger Klimadialogs war die OECD-Studie "Investing in Climate, Investing in Growth", die im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft erstellt wurde. Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war die Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP 23. Thema dort wird unter anderem das Regelwerk zur Detail-Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens sein. Vorbereitet werden soll auch der sogenannte "Facilitative Dialogue" im Jahr 2018, der erstmals bilanzieren soll, welchen Fortschritt die Staatengemeinschaft bislang beim Klimaschutz gemacht hat.
Deutschland unterstützt Fidschi bei der organisatorischen Vorbereitung der COP 23. Gemeinsam mit dem UN-Klimasekretariat haben Fidschi und Deutschland ein Konferenzkonzept entworfen, das nicht nur den Klimadiplomaten, sondern auch nichtstaatlichen Akteuren breiten Raum gibt. Nach dem Konzept "eine Konferenz, zwei Zonen" wird es in Bonn eine "Bula Zone" geben für die Verhandlungen und eine "Bonn Zone", wo es um konkrete Initiativen und Projekte geht.
Bainimarama: "Während der Klimakonferenz in Bonn werde ich meine Zeit aufteilen zwischen der sogenannten Bula-Zone, also den offiziellen Verhandlungen, und der Bonn Zone, wo die konkreten Initiativen und Projekte sein werden. Ich möchte auch die nicht-staatlichen Akteure zu weiteren Initiativen ermutigen, die das Globale mit dem Lokalen verbinden."
Hendricks: "Fidschi ist das erste kleine Inselentwicklungsland, das die Präsidentschaft einer Weltklimakonferenz übernimmt. Wir sind froh, dass Fidschi die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens engagiert vorantreiben wird und unterstützen Fidschi gerne bei der Durchführung der Konferenz. In Paris haben wir ein Abkommen zwischen Staaten geschlossen. Jetzt wollen wir daran arbeiten, auch die Gesellschaften noch stärker miteinander zu verbinden. Denn Klimaschutz wird am Ende nur gelingen, wenn möglichst viele Akteure mitmachen."
Die Bundesregierung veranstaltet den Petersberger Klimadialog seit 2010. Im ersten Jahr fand er auf dem Petersberg bei Bonn statt. Das Treffen hat sich inzwischen als wichtiger Termin in der internationalen Klimadiplomatie etabliert. Die Treffen finden im informellen Stil statt, um eine offene Debatte zu fördern. Ko-Vorsitzender ist jeweils das Land, das der nächsten Weltklimakonferenz vorsitzt.