Gemeinsame Pressemitteilung mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Der effiziente Umgang mit Energie in Wohngebäuden, eine moderne Wasserversorgung sowie eine umweltverträgliche Fischerei und Landwirtschaft für das Gebiet von Kaliningrad stehen im Mittelpunkt der 5. Deutsch-Russischen Umwelttage. "Die Kooperation mit dem Kaliningrader Gebiet nimmt auf Grund der politischen Situation, der geografischen Lage und der gravierenden Umweltprobleme in der Region einen besonderen Stellenwert in den deutsch-russischen Umweltbeziehungen ein", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, zur Eröffnung der Tagung. "Wir wollen Entwicklungsperspektiven für die Region aufzeigen und die Verantwortlichen vor Ort bei der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten unterstützen", so Müller.
Die zweitägige Tagung in Kaliningrad wird gemeinsam vom Bundesumweltministerium, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der örtlichen Gebietsregierung veranstaltet. An der Eröffnung nahmen auch der Kurator der DBU, Prof. Michael Succow und der Minister für Kommunal- und Bauwirtschaft des Kaliningrader Gebiets, Sergej Olegowicz Butschelnikov teil.
Über die einzelnen Themenbereiche wird in vier Fachseminaren beraten. Beim Thema Energie geht es darum, Instrumente und Anreize zu schaffen, um die Energieeffizienz im Wohnungssektor des Kaliningrader Gebiets zu erhöhen. Vorgestellt werden Ansätze für Finanzierungsmodelle für die energetische Sanierung des Wohnungssektors.
Für die Fischerei sollen Wege einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischbestände in der Ostsee aufgezeigt werden. Insbesondere geht es um Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit mit Nordwestrussland.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sanierung und Modernisierung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in Gemeinden und Städten des Kaliningrader Gebiets. Hier besteht in den nächsten Jahren ein erheblicher Investitionsbedarf.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt wird auf der Tagung auch die ersten Ergebnisse ihrer Studie zu den Entwicklungsperspektiven im Naturschutz und Tourismus auf der Frischen Nehrung vorstellen. Die Nehrung ist bisher noch militärisches Sperrgebiet, doch eine Öffnung für Investoren ist im Gespräch. Erfolgte eine solche Öffnung ungelenkt, könnte dies den hochattraktiven Naturraum bedrohen. Dieses Thema soll auch im Zusammenhang mit Ansätzen für eine umweltverträgliche Landwirtschaft im Gebiet von Kaliningrad diskutiert werden.
Wegen des besonderen Stellenwerts des Kaliningrader Gebiets hat das Bundesumweltministerium im Zeitraum zwischen 2001 und 2006 über zehn Beratungsprojekte in der Region gefördert. Für das nächste Jahr sind weitere Projekte in der Planung. Die DBU finanzierte im selben Zeitraum Umweltprojekte in Höhe von mehr als 1,2 Millionen Euro sowie seit 2001 ein gemeinsames Stipendienprogramm mit den beiden Kaliningrader Hochschulen. Dieses Programm ermöglicht Hochschulabsolventen einen sechs- bis zwölfmonatigen Aufenthalt an Universitäten, Forschungsinstituten oder Unternehmen in Deutschland.