Gemeinsame Pressemitteilung mit der IHK Aachen
Die Umwelttechnik wird international einer der Leitmärkte der Zukunft sein. Die deutsche Industrie hat gute Chancen, davon zu profitieren. Vor allem bei innovativen Energietechnologien, dem Gewässerschutz und der Abfallverwertung haben hiesige Unternehmen einen Know-how-Vorsprung und einen guten Ruf. "Der weltweite Wachstumsmarkt Umwelt- und Ressourcenschutztechnik bietet gerade deutschen Unternehmen hervorragende Möglichkeiten. Umwelttechnik aus Deutschland ist international angesehen. Weiter steigende Preise für Energie und Rohstoffe werden die Nachfrage nach solchen Technologien künftig enorm steigen lassen", bewertete Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, bei seinem Besuch in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen am (heutigen) Donnerstag die Chancen in diesem Sektor.
Die Bundesregierung wolle mit einer modernen ökologischen Industriepolitik die Innovationskraft der Unternehmen stärken und Impulse für eine nachhaltige Stärkung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes auslösen. Die Region Aachen biete aus seiner Sicht dafür ausgezeichnete Voraussetzungen. Vor allem die eingespielte und leistungsstarke Vernetzung zwischen Forschung und Wirtschaft, die zahlreichen technischen Ingenieurbüros und die Betreuung technologieorientierter Existenzgründer seien Erfolg versprechende Faktoren. Im Gespräch mit Unternehmern hiesiger Umweltfirmen erörterte Machnig die Erwartungen an Maßnahmen zur Innovations- und Investitionsförderung.
Auch Jürgen Drewes, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, sieht die Region Aachen im Bereich Energie- und Umwelttechnik sehr gut aufgestellt. Annähernd 400 Betriebe und Büros seien der vielfältigen Umweltbranche zuzurechnen, ergab eine aktuelle Recherche der IHK. Insbesondere im Bereich moderner Energietechnologien zeichne sich eine viel versprechende Entwicklung ab. Hier bestehe ein hoch interessantes Cluster von leistungsstarken innovativen Firmen und hochkarätigen Forschungsinstituten der Hochschulen und des Forschungszentrums Jülich. "Wir stehen vor der Gründung eines grenzüberschreitenden Energie-Netzwerkes. Davon versprechen wir uns eine ganze Menge", zeigte sich Drewes optimistisch.
Passend dazu hatten Staatssekretär Machnig und Hauptgeschäftsführer Drewes kurz vorher die Solarzellenproduktion bei der Firma Solland Solar im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Avantis besucht. Das noch junge Unternehmen produziert dort seit September 2005 Solarzellen. Die Unternehmensentwicklung ist viel versprechend. Eine erneute Expansion steht bevor: Die Produktionskapazität soll bis Mitte 2008 annähernd verdreifacht werden. Gleichzeitig würde sich die Mitarbeiterzahl von anfänglich 40 Mitarbeitern auf 170 erhöhen. "Das sind genau die Wachstums- und Beschäftigungseffekte, die wir stimulieren wollen", bekräftigte Staatssekretär Machnig die Absicht seines Ministeriums und auch IHK-Hauptgeschäftsführer Drewes könnte einer solchen Wirkung viel abgewinnen: "Gerade das Gewerbegebiet Avantis ist prädestiniert für die Ansiedlung von Unternehmen im Energie- und Umweltsektor."
Kritik äußert Drewes an der bisherigen Industriepolitik der Bundesregierung und appellierte an das Umweltministerium: "Wenn wir uns auf eine moderne nachhaltige Industriepolitik verständigen wollen, dann brauchen wir auch eine andere Kultur des Zusammenwirkens von Politik und Wirtschaft. Miteinander statt Gegeneinander, Konsens statt ordnungspolitischer Knebel, dahin müssen wir kommen. Und wir brauchen längerfristig gültige Rahmenbedingungen, die Planungshorizonte für Investitionsentscheidungen aufzeigen. Das gilt vor allem für die ressortübergreifende Energiepolitik. Wir benötigen dringend einen neuen Energiekonsens, der verbindliche Zielvorgaben bis zum Jahr 2030 formuliert. Eine Industriepolitik ohne Energiepolitik ist aus unserer Sicht nicht zu verantworten." Dies würde allen Industriebranchen zugute kommen und Beschäftigung sichern.
Weitere Informationen:
- Pressemitteilung vom 09.08.2007: Besuche im Ruhrgebiet und im Bezirk Niederrhein
- Pressemitteilung vom 02.08.2007: Besuche in der Region Barnim/Uckermark