Simone Probst: Steuerliche Förderung muss bleiben
Angesichts der sprunghaft gestiegenen Spritpreise sowie der aktuellen Diskussionen um Fahrverbote in hoch mit Feinstaub belasteten Straßen hat sich die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Simone Probst für einen Umstieg auf Erdgasantrieb ausgesprochen. "Wer den Ölkonzernen ein Schnippchen schlagen und bei drohenden Fahrverboten in Innenstädten auch künftig garantiert sein Auto nutzen will, der begibt sich mit einem Erdgasfahrzeug auf die sichere Seite. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt. Denn Erdgas ist nicht nur klima- und umweltfreundlich, es ist an der Tankstelle um bis zur Hälfte preiswerter als herkömmliche Kraftstoffe", sagte Frau Probst heute beim Besuch des Trägerkreises Erdgasfahrzeuge auf der Internationalen Automobilausstellung IAA 2005 in Frankfurt am Main.
Die Bundesregierung hat nach Ansicht von Simone Probst schon frühzeitig für Umwelt, Verbraucher und Wirtschaft die richtigen Weichen gestellt. Mit der ökologischen Steuerreform wurde eine erhebliche Mineralölsteuerbegünstigung beim Kraftstoff Erdgas bis zum Jahr 2020 festgelegt und somit Investitionssicherheit geschaffen. Die breite Markteinführung des Alternativkraftstoffs sei eine Erfolgsgeschichte: Waren Ende der 90er Jahre noch wenige tausend Erdgasfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs, so seien es heute bereits über 30 000. Die Automobilbranche habe die Modellpalette deutlich erweitert und die Gaswirtschaft Milliarden in den Ausbau der Tankstelleninfrastruktur investiert. Über 600 Stationen gibt es heute, bis 2007 sollen es rund 1000 sein.
"Dieses Vertrauen in die Politik darf nicht enttäuscht, Umweltengagement nicht zum Spielball für geheime Streichlisten werden. Die steuerliche Förderung des Kraftstoffs Erdgas muss erhalten bleiben", sagte Simone Probst. Eine andere ökologisch gleichwertige, aber auch für den Verbraucher wirtschaftlich tragfähige Alternative zu Benzin und Diesel gebe es derzeit nicht.
Erdgasfahrzeuge sind sauber, sicher und leise. Sie haben weder ein Feinstaub- noch ein Stickoxidproblem und sind daher verlässlich einsetzbar, auch bei Überschreiten von EU-Luftqualitätsgrenzwerten für Stickstoffdioxid ab 2010. Zudem sind sie klimafreundlich, stoßen rund 9 Prozent weniger CO2 aus als Dieselfahrzeuge und knapp ein Viertel weniger als Benziner. "Mehr Erdgasfahrzeuge auf den Straßen wären ein wichtiger Beitrag zur notwendigen Senkung des Flottenverbrauchs und zum Klimaschutz im Verkehr. Eine neue Klimaschutz-Selbstverpflichtung der Automobilindustrie ist daher sinnvoll und umsetzbar, wenn die Potenziale des Kraftstoffs Erdgas von der Autoindustrie stärker genutzt werden", sagte Simone Probst.