Bundesbauministerium überreicht Nachhaltigkeitszertifikat in Silber auf dem DLR-Neujahrsempfang in Berlin
Der Neubau des Zentrums für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen wird für besonders nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Auf dem Neujahrsempfang des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt e. V. (DLR) in Berlin überreicht Dietmar Horn, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), heute Abend das Nachhaltigkeitszertifikat in Silber für Nachhaltiges Bauen.
Horn: "Der Neubau des Zentrums für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen ist ein eindrucksvolles Beispiel für klimafreundliches und nutzergerechtes Bauen. Der Bund geht bei seinen eigenen Bauten schon seit längerem mit gutem Beispiel voran. Umso mehr freue ich mich, dass unsere Strategie für zukunftsfähiges Planen und Bauen auch über den Bundesbau hinaus auf freiwilliger Basis umgesetzt wird. Hier wurde im doppelten Sinn für die Zukunft gebaut."
Der Neubau des Zentrums für Robotik und Mechatronik (RMC) in Oberpfaffenhofen wurde im Jahre 2015 fertiggestellt. Die verschiedenen Institute, die bislang in mehreren Gebäuden auf dem Campus des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untergebracht waren, können nun unter einem Dach auf rund 8.000 Quadratmetern ihre interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Verkehr, Raum- und Luftfahrt betreiben. Das Gebäude für mehr als 300 Mitarbeiter weist eine Reihe von überdurchschnittlichen Merkmalen für hochwertiges Bauen auf, die eine Zertifizierung in der Stufe Silber ermöglichen.
Hierzu zählt eine hochgedämmte Gebäudehülle, deren U-Wert um 47 Prozent unter der Vorgabe der geltenden Energieeinsparverordnung liegt, sowie der Einsatz von innovativen Gebäudetechniken wie Kraft-Wärme-Kopplung mit Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe und 500 Kubikmeter-Latentwärmespeichertank. Ein innovatives LED-Beleuchtungssystem in allen Etagen und Räumen trägt zugleich zur Senkung des Stromverbrauchs bei.
Besonderer Wert wurde auf eine hohe Aufenthaltsqualität der Institutsmitarbeiter gelegt. Eine individuell steuerbare Tageslicht-Lenkung, Fenster mit hohen Schalldämmwerten und eine optimale Raumakustik sorgen für Komfort am Arbeitsplatz. Die Verwendung schadstoffarmer Baumaterialien führte zu einer durch Messungen bestätigten hohen Innenraumluftqualität. Großzügige Kommunikationszonen bieten auf jedem Geschoss außerhalb der Arbeitsräume Raum für informelle Begegnungen. Zu diesen Aufenthaltsbereichen zählen auch die vier begehbaren Innenhöfe mit ihren unterschiedliche Pflanzungen, Oberflächen und Sitzgelegenheiten. Alle Arbeitsstätten und Aufenthaltsbereiche sind barrierefrei erreichbar.
Neben einer Übererfüllung der baulichen Mindestanforderungen entspricht der Neubau des Zentrums für Robotik und Mechatronik durch eine transparente und nachprüfbare Dokumentation von wichtigen Planungsprozessen den hohen Anforderungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Bauweise. Insbesondere die Ausweisung einer Ökobilanz und der Lebenszykluskosten für das Gebäude spielen eine maßgebliche Rolle. Das RMC ist eines der ersten Gebäude aus dem Bereich des Zuwendungsbaus, bei dem die Nachhaltigkeitskriterien schon früh, also in Planung und Ausschreibung, eingeflossen sind.
Die Leitstelle Nachhaltiges Bauen in der Landesbaudirektion Bayern hatte das DLR während der Planungs-und Bauphase in Nachhaltigkeitsfragen beraten und die abschließende Konformitätsprüfung durchgeführt. Grundlage der Konformitätsprüfung ist das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für Bundesgebäude. Es ergänzt den Leitfaden Nachhaltiges Bauen des Bundesbauministeriums.