Nationales Komitee für Nachhaltige Entwicklung veröffentlicht Tätigkeitsbericht aus Anlaß der bevorstehenden VN-Sondergeneralversammlung

19.06.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 49/97 S
Thema: Nachhaltigkeit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

"Die gesellschaftlichen Ursachen von Umweltproblemen wie das Konsumverhalten, das Freizeitverhalten oder das Mobilitätsbedürfnis haben zunehmend an Bedeutung gewonnen. Deshalb hat die Agenda 21 nicht nur den Staaten eine besondere Verantwortung für den Umweltschutz übertragen, sondern allen gesellschaftlichen Gruppen. Ich begrüße, daß das Nationale Komitee für Nachhaltige Entwicklung sich dieser Verantwortung gestellt und kurz nach dem Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung der Agenda 21 einen eigenen Tätigkeitsbericht vorgelegt hat. Der Bericht ist ein anschauliches Beispiel für praktizierten Umweltschutz durch alle gesellschaftlichen Gruppen und ein Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Er unterstreicht die Rolle des Komitees als wichtiges Dialogforum von gesellschaftlichen Gruppen und staatlichen Institutionen im Rio-Folgepro-zeß." Dies erklärte die Vorsitzende des Nationalen Komitees, Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel, heute in Bonn anläßlich der Vorlage des Komiteeberichts "Fünf Jahre nach Rio: Die Aktivitäten der gesellschaftlichen Gruppen für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland."

Das Nationale Komitee wurde im Mai 1991 von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl zur Vorbereitung der VN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung einberufen. Nach der Konferenz von Rio wurde die Arbeit des Komitees fortgesetzt. Aufgabe des Nationalen Komitees ist es jetzt, die Bundesregierung im Rio-Folgeprozeß zu beraten und zu unterstützen. Es dient als Forum eines Dialogs der gesellschaftlichen Gruppen mit Mitgliedern der Regierung, des Parlaments, der Länder und der Kommunen. Das Komitee stellt einen repräsentativen Querschnitt durch alle gesellschaftlichen Gruppen dar. Es besteht aus 36 Mitgliedern - Repräsentanten aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung, Wissenschaft und Forschung, Handel und Industrie, Gewerkschaften, Kirchen, Landwirtschaft, Frauen, Jugend, Bund, Länder und Gemeinden.

Der Bericht, der im Hinblick auf die bevorstehende VN-Sondergeneralversammlung (23. - 27. Juni 1997 in New York) heute veröffentlicht wurde, stellt die Aktivitäten der im Nationalen Komitee vertretenen gesellschaftlichen Gruppen seit der VN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro dar. Hierzu zählen beispielsweise Aktivitäten des Umweltverbandes GRÜNE LIGA, wie die Gründung des Reiseveranstalters "Strandläufer" in Rostock mit umwelt- und sozialverträglichen Tourismusangeboten, die regelmäßige Veranstaltung eines Ökomarktes in Berlin auf dem ökologische Erzeuger Lebensmittel aus kontrolliertem Anbau anbieten oder die Erstellung von Umweltqualitätszielen für die Stadt Leipzig.

Auch die im Nationalen Komitee vertretenen Gewerkschaften, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), verstehen sich als gesellschaftliche Organisationen mit einem übergreifenden Gestaltungsauftrag, der in zahlreichen Umweltschutzaktivitäten zum Ausdruck kommt. In diesem Zusammenhang ist auch die Initiative des Betriebsrates der Lufthansawerft in Hamburg zu sehen. Dem Betriebsrat ist es mit der Einführung eines detaillierten betrieblichen Verkehrskonzeptes z. B. gelungen, innerhalb von fünf Jahren die täglichen Pkw-Arbeitswegfahrten um 900 zu reduzieren. Wesentliche Beiträge hierzu waren die Einführung eines bezuschußten Job-Tickets zur Nutzung des ÖPNV, die Bereitstellung eines Lufthansa-Carpools (ca. 10 Beschäftigte teilen sich ein Auto für die private Nutzung) oder die Förderung von Solarmobilen durch abschließbare Parkplätze mit Steckdosen.

Als Aktivitäten der Wirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung werden beispielsweise die Registrierung von 595 deutschen Unternehmen nach dem Öko-Audit, der Aufbau eines Netzwerkes zum weltweiten Transfer von Umwelttechnologie und Know-how durch Einsatz sog. "Umwelt-Area-Manager" in zehn deutschen Außenhandelskammern sowie zahlreiche Selbstverpflichtungserklärungen, u.a. zum Klimaschutz, genannt.

Der heute veröffentlichte Bericht des Nationalen Komitees für Nachhaltige Entwicklung ist in deutscher und englischer Sprache erschienen und kann bezogen werden beim:

Bundesumweltministerium Referat Öffentlichkeitsarbeit

19.06.1997 | Pressemitteilung 49/97 S | Nachhaltigkeit
https://www.bmuv.de/PM1351
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