Der jüngste Bericht des internationalen Wissenschaftsrats zum Klimawandel (IPCC) hat keineswegs eine Empfehlung für die Atomenergie ausgesprochen. Darauf hat heute der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller hingewiesen.
Müller erklärte: "Die Atomkraft ist – wie auch das IPCC festgehalten hat – mit erheblichen Risiken verbunden: Militärischer Missbrauch, terroristische Gefahren und ungeklärte Entsorgung. Die Uranressourcen sind bei einem massiven Ausbau sehr begrenzt. Dann bleibt nur der Weg der gefährlichen Plutoniumwirtschaft.
Ein ungleich größeres Potenzial – auch das zeigt der IPCC-Bericht auf – eröffnen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Diese Ziele werden aber gerade durch die Atomkraft blockiert. Denn eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen ist die Zusammenführung von Strom und Wärme. Doch die Kraft-Wärme- bzw. die Kraft-Kälte-Kopplung ist nicht vereinbar mit der Atomkraft, die an zentrale Versorgungsstrukturen der bloßen Stromerzeugung gebunden ist.
Der Zukunft gehört das Konzept der Energiedienstleistungen, das auf das Vermeiden hoher Energieverbräuche ausgerichtet ist. Wer die Zeichen der Zeit erkannt hat, muss sich aus den alten Strukturen lösen, denn nur so wird eine Effizienzrevolution möglich."