Michael Müller: Winter, ade - Scheiden tut weh …?

02.01.2007
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 001/07
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Prognosen für den Klimawandel lassen Schlimmes befürchten

Prognosen für den Klimawandel lassen Schlimmes befürchten

Das Jahr 2007 wird ein Jahr des Klimas. Davon ist Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, überzeugt. "Die neuen Prognosen, die das internationale Sachverständigengremium der Vereinten Nationen zum Klimawandel Ende Januar herausgibt, werden voraussichtlich erschreckend sein. Unsere Befürchtungen, die wir bereits Ende der achtziger Jahre hatten, werden leider noch übertroffen" erklärte Müller, der damals Vorsitzender einer Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zum Klimawandel war. Denn die weltweiten Klimaveränderungen könnten rascher und mit schlimmeren Folgen kommen, als dies bislang befürchtet worden war.

Ein Indiz: In Mitteleuropa wird es voraussichtlich nur noch selten richtig Winter werden. Das derzeitige Schmuddelwetter, so Müller, dürfte in Zukunft eher Regel als Ausnahme in den Wintermonaten werden. Doch damit nicht genug: Gerade im Januar und Februar dürften schwere Winterstürme deutlich häufiger werden. Dies haben wichtige Rückversicherungen wie die Münchener Rück bereits erkannt und vor den fatalen Folgen gewarnt. Im Augenblick verdoppelt sich die Schadenssumme aus ökologischen Katastrophen bereits alle elf Jahre. Müller: "Wir erwarten nicht nur wärmere und niederschlagsreichere Witterung, sondern auch eine Zunahme extremer Wetterereignisse im Winter. Dies dürfte nicht nur menschliches Leid verursachen, sondern auch an den volkswirtschaftlichen Geldbeutel gehen."

Ein weiterer Effekt: Ende 2006 hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einer Studie auf die Folgen für Wintersportgebiete in den Alpen hingewiesen. Schneesicherheit wird es demnach nur noch in den hochgelegenen Regionen der Westalpen, Gletscher nur noch in der Schweiz geben. Die mittlere Schneefallgrenze rutscht immer weiter nach oben. Der Umwelt schadet dies umso mehr: "Für die sensiblen und ökologisch wertvollen Systeme der Alpen ist dies dramatisch", so Müller. Das Schmelzen der meisten Alpengletscher bis zur Mitte des Jahrhunderts und das allmähliche Auftauen der Dauerfrostböden in großer Höhe führen zu Felsbrüchen und Bergrutschen und zu tief greifenden Veränderungen im Wasserhaushalt der Berge.

Müller: "Heute geht es nicht mehr darum, ob ein Klimawandel überhaupt stattfindet - die katastrophalen Folgen bekommen wir bereits vor Augen geführt. Deshalb bleibt uns leider in vielen Bereichen nur noch die Anpassung an die Veränderungen." Wichtig sei es nun, den globalen Temperaturanstieg möglichst gering zu halten. Dies sei aber nur möglich, wenn man von der fossilen Energieversorgung weg und hin zu einer effizienten, dezentralen und weitestgehend regenerativen Energieversorgung komme.

02.01.2007 | Pressemitteilung Nr. 001/07
https://www.bmuv.de/PM3241
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