Trassenführung der geplanten Baikal-Pipeline wird geändert
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller zeigte sich zufrieden mit den Gesprächen zu Umweltfragen innerhalb der deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Tomsk: "Es ist eine sehr gute Nachricht, dass die geplante und bereits genehmigte Erdölpipeline nicht in unmittelbarer Nähe des Baikalsees verlaufen soll, um Gefährdungen zu vermeiden", so Müller. Deutschland unterstützt seit mehr als zehn Jahren den Schutz des Baikalsees, der mit etwa 24.000 Quadratkilometern Wasser der größte Süßwasserspeicher der Welt ist und zum Weltnaturerbe gehört.
Die Entscheidung von Präsident Wladimir Putin könne als Signal gewertet werden, dass die russische Regierung bereit ist, den Aspekten des Naturschutzes bei der Erschließung der großen Rohstoffvorkommen einen höheren Stellenwert beizumessen. Mit dem russischen Minister für Naturressourcen Juri Trutnjew bestehe Einvernehmen, dass der Schutz der Natur und die Bewahrung der biologischen Vielfalt auf der einen Seite und die intelligente Nutzung von Energie und Ressourcen auf der anderen Seite die wichtigsten Ziele auch der deutsch-russischen Umweltzusammenarbeit sind.
Neben der Fortsetzung der Naturschutzzusammenarbeit wurde daher ein Austausch mit deutschen und russischen Unternehmen über innovative Umwelttechnologien vereinbart. Darüber hinaus wird Deutschland Russland über Verwaltungspartnerschaften bei der Reform des russischen Umweltrechts unterstützen. Im Ostseeraum soll die Kooperation durch Einrichtung einer neuen bilateralen Arbeitsgruppe intensiviert werden.
Die Genehmigung der Baikal-Pipeline mit einem geplanten Trassenverlauf in unmittelbarer Nähe des Sees durch die russischen Behörden hatte bei Umweltschützern heftige Proteste ausgelöst.