Bundesumweltministerium, Deutsche Krebshilfe und Solarienverband SLS starten Strahlenschutz-Initiative "Geprüftes Sonnenstudio"
Der Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitsgefährdenden UV-Strahlen wird verstärkt: Kindern und Jugendlichen soll der Besuch von Sonnenstudios gesetzlich verboten werden. Erwachsene sollen zudem durch Grenzwerte für die UV-Strahlung geschützt werden. Bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung sollten nur Studios genutzt werden, denen das Qualitätssiegel "Geprüftes Sonnenstudio" verliehen wurde. Die so zertifizierten Sonnenstudios verpflichten sich zu besonderen Anstrengungen beim Strahlenschutz. Außerdem untersagen sie schon jetzt Jugendlichen den Zutritt. Eine entsprechende Initiative stellten heute die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe e.V., Gerd Nettekoven, und der Vorsitzende des Bundesfachverbandes Sonnenlicht-Systeme (SLS), Jörg Wolff, vor.
Ultraviolette (UV-) Strahlung begünstigt Hautkrebs - das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Die UV-Strahlung, der Besucher von Sonnenstudios ausgesetzt sind, stellt ein zusätzliches Gesundheitsrisiko zur natürlichen UV-Strahlung der Sonne dar. "Kinder und Jugendliche haben in Sonnenstudios nichts zu suchen. Gerade Kinder sind besonders anfällig für die negativen Wirkungen der UV-Strahlung. Durch die Exposition im Kindes- und Jugendalter wird das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, stark erhöht. Deswegen wollen wir im neuen Umweltgesetzbuch den Solarien-Besuch für Kinder und Jugendliche verbieten", sagte Astrid Klug. Zugleich sollen europaweite einheitliche Grenzwerte für die UV-Strahlung in Höhe von 0,3 Watt pro Quadratmeter in neuen und alten Solarien umgesetzt werden.
Aus Sicht der Deutschen Krebshilfe besteht dringender Handlungsbedarf: "Die Zahl der Hautkrebsfälle steigt in Deutschland kontinuierlich an: Mit derzeit ca. 140.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung", so der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven. "Wir informieren die Bevölkerung daher umfassend über die Möglichkeiten, sich vor der UV-Strahlung zu schützen, um das individuelle Krebsrisiko nicht zu erhöhen."
Unterstützung kommt auch aus der Solarienbranche: "Wir begrüßen die Initiative des Bundesumweltministeriums und der Deutschen Krebshilfe, weil uns der Gesundheitsschutz unserer Kunden am Herzen liegt. Wir setzen uns dafür ein, dass sich möglichst viele Sonnenstudios zertifizieren lassen. Diejenigen Sonnenstudios, die dies bereits getan haben, verdienen unsere Anerkennung, weil sie für unsere Branche Vorreiterfunktionen übernommen haben", sagte Jörg Wolff, Vorsitzender des Bundesfachverbandes Sonnenlicht-Systeme.
Ein "Geprüftes Sonnenstudio" ist nach den Kriterien des Bundesamts für Strahlenschutz zertifiziert. Es bietet seinen Kunden eine Beratung und die Einhaltung von Hygienevorschriften sowie die Begrenzung der Bestrahlungsstärke von Solarien. Das freiwillige Zertifikat ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Schutz im Sonnenstudio.
Astrid Klug: "Schon jetzt sagen wir jedem, der ein Sonnenstudio aufsuchen will: Besuchen Sie nur die Solarien, die das Siegel "Geprüftes Sonnenstudio" tragen und entsprechend zertifiziert sind".