Margareta Wolf: Kampagne der Straßenlobby gegen Zugang der Bahn zum Kapitalmarkt

08.09.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 260/04
Thema: Wirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Zur Diskussion um den Börsengang der Deutschen Bahn AG erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Margareta Wolf, die Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG ist:

Die Bundesregierung steht zu Ihrem Ziel der Kapitalmarktfähigkeit der Deutschen Bahn AG. Die grundlegenden Gutachten sind fertiggestellt, weitere Gutachten in Auftrag gegeben. Ziel dieser Gutachten sind objektiv nachprüfbare Entscheidungsgrundlagen für die DB AG und die Politik.

Die Straßenlobby, vertreten durch VDA, BDI und DIHK, nimmt offensichtlich nicht zur Kenntnis, dass die Bahn, bescheinigt von Morgan Stanley, in den letzten zehn Jahren einen harten Modernisierungs- und Sanierungskurs absolviert hat. Ähnliche Prozesse waren in der Vergangenheit auch bei der Telekom AG, der Post AG, aber auch bei der Lufthansa AG zu beobachten. Es fällt auf, dass diese drei ehemaligen Staatsbetriebe heute auf dem Kapitalmarkt sind, ohne dass deren Börsengang durch Sperrfeuer der Industrieverbände negativ kommentiert oder behindert worden wäre. Straßen- und Autolobby fürchten offenbar, dass mehr Menschen die Bahn benutzen und dass ein Börsengang des integrierten Bahnkonzerns die Reduktion der Straßenbaumittel des Bundes nach sich ziehen könnte.

Es scheint interessensgeleitet, wenn Verbände, die die großen Privatunternehmen, u.a. alle Automobilunternehmen, repräsentieren, sich im Falle der Bahn vehement gegen die Privatisierungspläne außprechen. Die Verbände wären gut beraten, sich nicht einseitig auf eine strategisch durchsichtige Kampagne festzulegen, sondern sich im Gesamtinteresse der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands für faire Rahmenbedingungen im Interesse eines integrierten Verkehrskonzeptes für alle Verkehrsträger einzusetzen.

Ich habe großen Respekt vor dem DB-Vorstand, vor der geleisteten Arbeit der Task Force "Zukunft der Schiene" und vor der Arbeit der Gutachter von Morgan Stanley. Er wäre erfreulich, wenn die Vertreter des VDA, des BDI und des DIHK ebenfalls diesen Respekt aufbringen würden.

08.09.2004 | Pressemitteilung Nr. 260/04 | Wirtschaft
https://www.bmuv.de/PM2406
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