Aus Anlass des internationalen "Tages für die Ruhe" am 12. April hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Gila Altmann heute in Köln zu gemeinsamen Anstrengungen gegen Lärmbelastungen aufgerufen. "Lärm stört, Lärm belastet, Lärm macht krank. Die Umweltverschmutzung durch Lärm geht uns alle an. Bund, Länder und Kommunen, Wirtschaft, Verbände und jeder Einzelne sind gefragt, wenn es darum geht, das Bewusstsein für das Lärmproblem zu schärfen und zu einer wirksamen Lärmbekämpfung beizutragen" erklärte Altmann.
Verkehrslärm ist nach wie vor die bedeutendste Lärmquelle in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland fühlen sich vom Straßenverkehrslärm belästigt. An zweiter Stelle steht der Fluglärm, gefolgt vom Schienenverkehrslärm. Verkehrslärm führt zu Kommunikations- und Schlafstörungen aber auch - wie mittlerweile durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen - zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Anstrengungen zur Verminderung des Verkehrslärms stellen daher einen Aufgabenschwerpunkt des Bundesumweltministeriums dar.
So hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin vor kurzem Eckpunkte für eine Novellierung des Fluglärmgesetzes vorgelegt. Danach sollen die Lärmschutzzonen um die Flugplätze ausgeweitet und die Erfassungs- und Beurteilungsverfahren für Fluglärm aktualisiert werden. Mit der erstmaligen Einführung von Nachtschutzzonen im Umfeld von Flughäfen soll der Schutz der Nachtruhe spürbar verbessert werden. Doch auch die Bahnen müssen leiser werden. Für den Lärmschutz an bestehenden Schienenwegen hat die Bundesregierung ein Sonderprogramm aufgelegt und dafür bereits 1999 100 Millionen Mark bereitgestellt. Damit können u.a. nachträgliche Schallschutzmaßnahmen zugunsten der vom Schienenverkehrslärm betroffenen Menschen ergriffen werden. Mit einer Verordnung zur Eingrenzung des Schienenlärms soll der technische Fortschritt bei den Bahnen nachhaltig gefördert werden.
Gila Altmann wies jedoch auch darauf hin, dass alle technischen Fortschritte bei der Lärmminderung im Ergebnis wenig bringen, solange der Verkehr insgesamt weiterhin zunimmt. "Wir müssen daher fragen, wo die Ursachen für den Verkehr liegen. Die Ursachen müssen wir angehen und dadurch Verkehr vermeiden", erklärte Altmann. Durch sinnvolle und vorausschauende Planung, z. B. bei neuen Straßen- und Eisenbahnstrecken oder der Festlegung von Wohn- und Gewerbegebiete könnten die verantwortlichen Stellen von der Planungs- und Genehmigungsbehörde bis zum Ingenieursbüro zur Verkehrsvermeidung beitragen.
Ein Informationspapier über die geplante Novellierung des Fluglärmgesetzes sowie die aktualisierte BMU-Broschüre "Laut ist out" über Lärmbekämpfung in Deutschland können von interessierten Journalisten im BMU-Pressereferat telefonisch (Tel.: 01888-305-2010) oder per Fax (Fax:01888-305-2044) angefordert werden.