Konferenz zu nachhaltigem Wirtschaften eröffnet

15.05.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 114/02
Thema: Nachhaltigkeit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Jürgen Trittin : Bedürfnisse von heute nicht auf Kosten nachfolgender Generationen befriedigen

Jürgen Trittin : Bedürfnisse von heute nicht auf Kosten nachfolgender Generationen befriedigen

Für eine umfassende ökologische Finanzreform hat sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin ausgesprochen. "Wir dürfen Bedürfnisse von heute nicht auf Kosten nachfolgender Generationen befriedigen. Es ist mittlerweile kaum noch umstritten, dass Produktion und Konsum auch mit den Kosten belastet werden müssen, die in den Marktpreisen nicht enthalten sind", sagte der Bundesumweltminister zur Eröffnung einer zweitägigen Konferenz über nachhaltiges Wirtschaften in Berlin. Auf Einladung des Bundesumweltministeriums und des Bundesverbands der Deutsche Industrie, BDI, diskutieren heute und morgen (15./16.Mai) Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über den möglichen Beitrag von Unternehmen für eine umweltgerechte und nachhaltige Entwicklung.

Eine grundlegende ökologische Finanzreform müsse aber auch weitergehende finanzielle Anreize für umweltfreundliches Produzieren und Konsumieren schaffen, sagte Trittin. "Es gehtauch um den Abbau ökologisch kontraproduktiver Subventionen, von denen es eine Fülle im deutschen Steuer- und Finanzsystem gibt, nicht nur bei der Steinkohle und in der Landwirtschaft. "Große Chancen sind aus Sicht des Bundesumweltministers mit einer Umgestaltung der Bauförderung verbunden. Gegenwärtig wird etwa mit der Eigenheimzulage der Erwerb von Neubauten doppelt sohoch gefördert, wie der Erwerb von Altbauten. Auf diese Weise werden die flächenintensivsten Bebauungsformen der Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber der Wiedernutzung des Gebäudebestandes erheblich bevorzugt. "Wir sollten die Verlagerung von Arbeiten und Wohnen auf die grüne Wiese nicht auch noch mit staatlichen Mitteln zusätzlich fördern", sagteTrittin.

Angesichts der Globalisierung sei ein globaler ökologischer und sozialer Ordnungsrahmen nötig, der negative Wirkungen vermeidet oder zumindest abmildert. "Wir brauchen jedoch Unternehmen und Unternehmer, die sich ihrer globalen Verantwortung stellen und sich zu nachhaltigen Handeln bekennen. Ich setze auch darauf, dass der von uns initiierte Dialogprozess für mehr Umweltschutz bei Auslandsdirektinvestitionen in Kürze abgeschlossen wird und viele deutsche Unternehmen sich zu den vereinbarten Grundsätzen bekennen werden. Wir wollen dies gemeinsam als wichtigendeutschen Beitrag mit nach Johannesburg nehmen", sagte Trittin.

15.05.2002 | Pressemitteilung 114/02 | Nachhaltigkeit
https://www.bmuv.de/PM1512
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.