Internationale Konferenz zu Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, biologischer Vielfalt und Tourismus
Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt fordern auch den Fremdenverkehr heraus. "Der Tourismus ist in besonderem Maße auf eine intakte Umwelt angewiesen. Die Branche sollte sowohl Anpassungs- als auch Schutzstrategien entwickeln", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Astrid Klug heute zur Eröffnung einer internationalen Konferenz über Risiken und Chancen für die biologische Vielfalt und den Tourismus in Deutschland.
Die Attraktivität vieler Reiseziele hängt von der Vielfalt der Natur und ihrer Landschaften ab. "Dieses Potential muss die Tourismusbranche erkennen, sie trägt eine Mitverantwortung für den Schutz der Natur", so Klug. Zwischen den Jahren 1900 und 1990 gingen 15 bis 20 Prozent der Dünen an der deutschen Nord- und Ostseeküste verloren. Im Mittelmeerraum wurden durch den Bau von Freizeit- und Hotelanlagen sogar 40 bis 80 Prozent der Dünenlandschaften verdrängt.
Die biologische Vielfalt ist ebenso durch den Klimawandel bedroht. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen vom Meer bis ins Hochgebirge bereits erkennbar. Die Konferenz in Berlin setzt sich erstmals mit den Wechselwirkungen von Klima, biologischer Vielfalt und touristischer Nutzung auseinander. Im Mittelpunkt stehen Fragen, wie der Klimawandel in Zukunft Tourismusströme und -ziele verändert, welche Chancen und Probleme sich für den Naturschutz daraus ergeben und wie Tourismus und Naturschutz dem Klimawandel begegnen können.
"Der Tourismus ist im Industrieland Deutschland mit 233 Milliarden Euro Umsatz und rund 2,8 Millionen Beschäftigten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Natur zu erhalten ist deshalb nicht nur unter Umweltgesichtspunkten von Bedeutung. Tourismusbranche und Umweltpolitik können von einer engen Zusammenarbeit nur profitieren", sagte Astrid Klug.
Die vom Deutschen Tourismusverband veranstaltete Konferenz wird vom Bundesumweltministerium finanziell unterstützt.