Bundesumweltministerium fördert innovatives Klimaschutzprojekt des Mittelstandsverbundes mit 2 Millionen Euro
Wirtschaften mit Verantwortung und Weitblick: Der Mittelstandsverbund hat mit seinem Qualifizierungsprogramm „Klimaprofi“ ein zukunftsweisendes Beratungsangebot ins Leben gerufen. 17 "Klimaprofis" haben jetzt die Abschlussprüfung bestanden und werden ab sofort in ganz Deutschland in verschiedenen Branchen unterwegs sein, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fit zu machen für Klimaschutz, Energieeffizienz und einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Das innovative Klimaschutzprojekt des Mittelstandsverbundes wird über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums mit zwei Millionen Euro gefördert. Gemeinsames Ziel ist es, innerhalb von gut zwei Jahren 1.000 Unternehmen zu beraten und 50.000 Tonnen CO2 einzusparen.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wer in den Klimaschutz investiert, investiert auch in die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, brauchen wir mehr Unternehmen, die zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften und ökonomischer Erfolg zusammengehören und mit ihren Best Practices andere Unternehmen motivieren. Die Klimaprofis beraten auch kleine und mittlere Unternehmen dabei, sich für den Klimaschutz zu engagieren und dabei fit für die Zukunft zu machen. Das unterstütze ich gerne."
Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES: "Die Anschlusshäuser der Verbundgruppen können durch das Beratungsangebot nur gewinnen. Wer sich technologisch auf den neuesten Stand der aktuellen Entwicklungen bringen lässt, nutzt die Chance, vor der Welle zu reiten und sich krisensicher und zukunftsfit aufzustellen. Wir freuen uns, dass unsere Klimaprofis jetzt die Fackel für den verantwortlichen und klugen Umgang mit Klima und Ressourcen in die angeschlossenen Unternehmen und Betriebe tragen."
Dr. Sabine Schäfer, Projektleiterin beim MITTELSTANDSVERBUND: "Große Ziele brauchen die richtigen Maßnahmen. Wir wollen dafür sorgen, dass praktisches Wissen über Neuerungen im Bereich Klimaschutz bei den kleinen und mittleren Unternehmen ankommt."
Die "Klimaprofis" kommen meist aus den eigenen Reihen der Verbundgruppen und haben größtenteils einen ingenieurswissenschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Um sie für die interdisziplinären Fragen der Beratungen fit zu machen, wurde vom MITTELSTANDSVERBUND das Qualifizierungsprogramm „Klimaprofi“ entwickelt. Als Durchführungspartner für die Schulung konnte das Beratungsinstitut B.A.U.M. gewonnen werden. B.A.U.M. kann auf eine über dreißigjährige Erfahrung zum Thema Nachhaltigkeit zurückgreifen. Für die einzelnen Betriebe, die in einer der Verbundgruppen organisiert sind, ist die Beratung – dank Projektförderung – kostenfrei.
Bereits 2016 startete das durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) geförderte Vorgängerprojekt "Klimaprofi für den Mittelstand", an dem fünf Pilotbranchen teilnahmen. Dank des Erfolgs wurde das Projekt "Klimaverbund Mittelstand" jetzt auf ein breiteres Fundament gestellt, indem 15 Verbundgruppen einbezogen wurden, bei denen die Klimaprofis unter Vertrag sind. Aufgrund der engen Verbindung der Verbundgruppenzentralen zu den angeschlossenen Unternehmen ist die Kommunikation leicht zu kanalisieren. Unternehmerinnen und Unternehmer können von der breit gefächerten Fachkompetenz der Klimaprofis profitieren, ganz gleich ob bei Energieeffizienz, Mobilität, Logistik, Prozessabläufen, Ressourcen- oder Abfallmanagement. Es gilt nicht nur Treibhausgasemissionen zu reduzieren, sondern ebenso Einsparpotentiale aufzuzeigen und dadurch den Unternehmen auch betriebswirtschaftlich einen Schub zu geben. Zugleich sollen Mitarbeiter sensibilisiert und zu technologischen Neuerungen und dem Zugang zu Förderprogrammen für Investitionen in den Klimaschutz informiert werden. Die Klimaprofis beraten dabei unabhängig und branchenspezifisch.
Um die direkten Klimaschutzbeiträge darzustellen, dokumentiert der "Klimaprofi", welche Maßnahmen mit welchem Einsparpotential umgesetzt wurden. Die Auswertung und Bewertung der Zielerreichung erfolgt in einer eigens entwickelten Datenbank. Das Projekt ist auf insgesamt drei Jahre angelegt, die gemeinsame Zielmarke ehrgeizig. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Unternehmen ein Zertifikat, das insbesondere auch Kunden und potentielle neue Mitarbeiter anspricht. Denn gerade auch letztere werden anspruchsvoller im Hinblick auf das Wohlverhalten des Arbeitgebers in Sachen Klima und Ressourcen. Projektleiterin Dr. Sabine Schäfer, die im Vorgängerprojekt selbst als Klimaprofi unterwegs war, kann bestätigen: "Die teilnehmenden Betriebe wissen das umfangreiche Know-how und die Erfahrungen gerade auch aus anderen Branchen zu schätzen. Die richtigen Netzwerke, Kompetenz und starke Partner sind die drei maßgeblichen Faktoren, die Unternehmen aus dem Mittelstand im Wettbewerb heute voranbringen. Genau dafür steht der Klimaverbund".
Seit 2011 fördert und initiiert das Bundesumweltministerium unter dem Dach der NKI innovative Klimaschutzprojekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Aktuell werden 86 Klimaschutzprojekte mit einem Fördervolumen von rund 71 Millionen Euro umgesetzt. Projektskizzen können in diesem Jahr vom 1. Juli bis 30. September eingereicht werden. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.