Vorläufig keine weiteren Importe von MOX-Elementen aus England
Das Bundesumweltministerium wird bis auf weiteres keine Lieferung von Mischoxid-Brennelementen aus der britischen Atomanlage in Sellafield nach Deutschland zulassen. Der Importstop solle so lange gelten, bis zweifelsfrei feststehe, dass in Sellafield alle geforderten Sicherheitsstandards eingehalten werden. Vor einer Aufhebung des Lieferstopps müssten auch sämtliche Zweifel an der Zuverlässigkeit der BNFL als Betreiberin der Anlage ausgeräumt sein, erklärte Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Berlin. Er bestellte Vertreter des Unetrnehmens für nächste Woche zu einem Gepsärch ins Ministerium ein.
Britischen Presseberichten zufolge wurden in der Brennelementefabrik der BNFL in Sellafield nicht nur Prüfberichte gefälscht, sondern bewusst Sicherheitsstandards umgangen, um die Produktion der umstrittenen Mischoxid-Brennelemente zu steigern. Die MOX-Fertigungsanlage war vor zwei Wochen von der britischen Atomaufsicht vorläufig stillgelegt worden. Der vorgelagerte Wiederaufarbeitungsbetrieb läuft jedoch weiter, allerdings unter verschärften Auflagen.
Ob die seit Mai 1998 unterbrochenen Transporte aus deutschen Atomkraftwerken zur Wiederaufarbeitung nach Sellafield wieder aufgenommen werden können, ist wegen der ungeklärten Sicherheitsfragen zur Zeit völlig offen.
Es liegen Anträge mehrerer Betreiber deutscher Atomkraftwerke für Transporte nach Sellafield vor, die jedoch noch nicht entscheidungsreif sind. Die notwendigen Prüfungen zur Einhaltung der Auflagen und Sicherheitsbestimmungen sind noch nicht abgeschlossen.