Bundesumweltministerium fördert Bau mit 1,9 Mio. Euro
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich heute bei einem Besuch in Crailsheim über den Baufortschritt des bundesweit größten Projektes einer solaren Nahwärmeversorgung informiert. Bis 2008 entsteht auf den Hirtenwiesen ein Wohngebiet mit 259 Wohnungen und zwei Schulen, das mehr als die Hälfte seines gesamten Wärmebedarfs mit Solarenergie decken wird. Trittin: "Das Großprojekt Crailsheim ist ein herausragendes Beispiel für die intelligente Verknüpfung von Klimaschutz und Energiepolitik. Beeindruckend ist die technische Innovation, mit der niedrige solare Wärmekosten von unter 19 Cent pro Kilowattstunde erreicht werden." Im Bau sind 10.000 Quadratmeter Solarkollektorfläche an einem 900 Meter langen Lärmschutzwall sowie ein 38.000 Kubikmeter großer Langzeitwärmespeicher.
Das Vorhaben mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 6 Mio. Euro wird gemeinsam vom Bundesumweltministerium mit 1,9 Mio. Euro, von der Stadt Crailsheim mit 1,4 Mio. Euro, vom Land Baden-Württemberg mit 1,1 Mio. Euro und von den Stadtwerken Crailsheim mit 1,6 Mio. Euro getragen. Die technischen Innovationen in Crailsheim sind so überzeugend, dass das Großprojekt als "Leuchtturmprojekt" im Rahmen der Innovationsinitiative des Bundeskanzlers ausgezeichnet wurde.
In Deutschland wird über ein Drittel des Endenergiebedarfs für die Erzeugung von Niedertemperaturwärme benötigt, vor allem für Raumwärme und zur Trinkwassererwärmung. Dieser Wärmebedarf lässt sich gut mit Sonnenenergie decken - wenn man die überwiegend im Sommer anfallende Wärme bis in die Heizperiode im Winter speichert. Bei der Nutzung der Solarwärme ist Deutschland europaweit führend, knapp die Hälfte der in Europa installierten Solarkollektorfläche befinden sich auf deutschen Dächern. Bereits jetzt hat jedes 20. Einfamilienhaus in Deutschland eine Solarkollektoranlage. Das Bundesumweltministerium fördert die Nutzung der Solarwärme mit Zuschüssen aus dem Marktanreizprogramm. Nach der seit 1. Juli 2005 geltenden neuen Förderrichtlinie werden Solarkollektoranlagen zur kombinierten Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung mit 135 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche gefördert.