Jürgen Trittin: Naturschutznovelle wird Schaffung und Entwicklung von Nationalparken weiter verbessern

24.05.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 86/00
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Die Bundesregierung will ihre Anstrengungen zum Schutz der Natur und zur Erhaltung der Artenvielfalt in Deutschland verstärken. Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagte, die geplante Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes werde die Voraussetzungen für die Schaffung und Entwicklung von Nationalparken in Deutschland deutlich verbessern.

"Wir wollen erreichen, dass auch Gebiete, die heute noch nicht alle Kriterien eines Nationalparks erfüllen, zu Nationalparken entwickelt werden können. Mit der Berücksichtigung dieses Entwicklungsaspekts tragen wir dem Umstand Rechnung, dass die Bundesrepublik ein dichtbesiedeltes Land mitten in Europa ist. Zugleich wollen wir die Länder ermuntern, neu Nationalparkprojekte in Angriff zu nehmen. Sie sind unverzichtbar, um den anhaltenden Schwund bei Tier- und Pflanzenarten aufzuhalten", sagte der Bundesumweltminister aus Anlass des "2. Europäischen Tags der Parke", der in diesem Jahr zugleich an den zehnten Jahrestag des Nationalparkprogramms der DDR erinnert. Anfang 1990 hatte die damalige DDR-Regierung fünf Nationalparke, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparke ausgewiesen, die später im Einigungsvertrag Bestandsschutz bekamen.

Gemeinsam mit Prof. Michael Succow, der als stellvertretender DDR-Umweltminister in der Wendezeit maßgeblichen Anteil am Zustandekommen des Nationalparkprogramms der DDR hatte und heute Vizepräsident des Naturschutzbundes NABU ist, würdigte Trittin den Beitrag dieses Programms für die Erhaltung des nationalen Naturerbes. "Entschlossenheit, Mut und politische Klugheit der ostdeutschen Naturschützer haben in den hektischen Wochen und Monaten der Wendezeit dafür gesorgt, dass die ökologisch wertvollsten Naturräume zwischen dem Rügener Kreidefelsen und der Sächsischen Schweiz unter Schutz gestellt wurden. Das Nationalparkprogramm der DDR war eine enorme Bereicherung und ein wichtiger Impuls für den Naturschutz im vereinten Deutschland. Hier sind Schrittmacherdienste geleistet worden, für die es in den alten Bundesländern kein Beispiel gibt," sagte Jürgen Trittin.

Der Bundesumweltminister hob die Bedeutung der Nationalparke für den Erhalt der biologischen Vielfalt hervor, insbesondere für die Bewahrung ursprünglicher Lebensräume und dem damit verbundenen Reichtum in Flora und Fauna. "In dem von uns geplanten Biotopverbundsystem auf zehn Prozent der Landesfläche werden die Nationalparke eine zentrale Rolle einnehmen. Mit der Einbindung in einen großflächigen Verbund von Natur und Landschaft werden sie zugleich besser geschützt und damit aufgewertet," erklärte Minister Trittin.

In Deutschland gibt es derzeit 13 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von rund 730 000 Hektar, einschließlich der Flächen in Nord- und Ostsee. Das entspricht einem Anteil an der Fläche der Bundesrepublik von rund zwei Prozent. Für die Ausweisung, Verwaltung und Finanzierung der Nationalparke sind die Länder zuständig. Die Bundesregierung engagiert sich u.a. durch die finanzielle Förderung von Naturschutzgrossprojekten, im Rahmen von Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben sowie weiterer Forschungsvorhaben in erheblichem Maße für die Nationalparke. So sind in den vergangenen Jahren, einschließlich der laufenden Vorhaben über 2000 hinaus, mehr als 130 Millionen DM durch die Bundesregierung für Nationalparke bewilligt bzw. bereits zur Verfügung gestellt worden. Bundesumweltminister Trittin sicherte die Fortführung dieser Förderung zu.

Der Europäische Tag der Parke geht auf die Initiative von EUROPARC, der Dachorganisation für Schutzgebiete in Europa mit Sitz im bayrischen Grafenau, zurück. Er erinnert an den 24. Mai 1909, als in Schweden neun Nationalparke als erste Schutzgebiete dieser Art in Europa ausgewiesen wurden.

Informationsmaterial zu Nationalparken in Deutschland und der Förderung des Bundes sind im BMU-Pressereferat ( Tel.: 030-28550-2015/2018) erhältlich bzw. liegen der Pressemappe bei.

24.05.2000 | Pressemitteilung 86/00 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM842
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